Gertrude Schatzdorfer-Wölfel ist ausgebildete Kindergartenpädagogin und übte diesen Beruf  zwölf Jahre lang mit viel Liebe aus. Danach übernahm sie die Gerätebaufirma ihres Vaters, ist zweifache Mutter und Großmutter und seit 2016 in zweiter Ehe mit DI Gerhard Wölfel sehr glücklich verheiratet. Sie ist Alleineigentümerin sowie geschäftsführende Gesellschafterin der Schatzdorfer GmbH.

 Im Zuge ihrer zweiten Karriere hat sich Schatzdorfer-Wölfel viel mit Ausbildungen und Schulungen beschäftigt. Sie baut Elemente der Kindergartenpädagogik in ihre Führungsarbeit ein und versucht, weibliche Seiten einer männlich dominierten Branche hervorzukehren, zum Beispiel persönlichere Kundenkontakte oder Zeichen der Anerkennung für die Leistungen der MitarbeiterInnen. Die von der VKB gekürte Managerin der Jahre 2006 – 2008 wird von ihrem Team, bestehend aus 100 Angestellten und fünf Leasingkräften, positiv und anerkennend beschrieben.

 Dabei waren die letzten zehn Jahre nicht immer leicht zu bewältigen. Viel MUT hat sie bei der Bewältigung der Wirtschaftskrise aufgebracht. „Da war ich absolut einsam und es war wichtig, immer als stark wahrgenommen zu werden. Dabei habe ich gelernt, selbstständige Entscheidungen zu treffen.“

Schatzdorfer-Wölfel ist es wichtig, sich auch außerhalb ihres Betriebes zu engagieren. Sie arbeitet im Aufsichtsrat der Industriellenvereinigung (IV) im Arbeitskreis für Gesellschaftspolitik und Migration. Außerdem ist sie in der Raiffeisenlandesbank Oberösterreich im Aufsichtsrat und Mentorin in der Frauenfachakademie Mondsee. Ihr Ziel ist es, zu informieren, zu motivieren und zu begeistern. Dafür hat sie auch eine Ausbildung in Mediation und Rhetorik an der JKU absolviert.

 Ob sie alles wieder so machen würde? JA! Die Tochter, die in der dritten Generation ins Familienunternehmen eingestiegen ist, kann sich für die Arbeitsinhalte begeistern, freut sich, dass das Unternehmen floriert und legt ihr Herzblut in den Betrieb.

 Uns Frauen rät sie im Speziellen: „Sei du selbst, Veränderung ist wichtig, trage Eigenverantwortung, erkenne Manipulation. Frauen sind keine Opfer, sie sind nicht bedürftig, sondern selbstbestimmt!“

„Mein Tier ist der Adler – denn ich verbalisiere jeden Tag, dass alles gut ist oder wird und dazu muss man manchmal auf die Dinge von oben draufschauen, wie im Flieger“