Hanneliese Kreissl-Wurth

Komponistin, Texterin, Produzentin

Interview

Die Liebe zu französischen Chansons verleiht der Grande Dame des Schlagers Muße und Inspiration, ihren musikalischen Werdegang zu definieren. Sie ist seit dreißig Jahren eine nicht mehr wegzudenkende Größe in der volkstümlichen Musikbranche. Unter sechs verschiedenen Pseudonymen setzt sie ihre eigenen Trends und kommt so manches Mal der Fülle all ihrer Ideen gar nicht nach.

Mit ohrgängigen Melodien und treffenden Wörtern und Liedtexten berührt sie die Menschen und sieht diese Kombination als die besten Schritte des Erfolgs. Sie jongliert mit Wörtern, definiert die Vorstellungen und groben Gerüste der Musikgiganten und verpackt diese in Töne und Melodien, die den Olymp der Volksmusik erreichen.

Das musikalische Talent wurde ihr in die Wiege gelegt, waren doch beide Elternteile Vollblutmusiker, der Vater als Bigband-Leader und die Mutter als Sängerin. Berufliche Lebensabschnitte verzögerten die absolute Konzentration auf die Musik und das Liederschreiben. Hanneliese Wurth absolvierte das Gymnasium und eine Harmonielehre am Brucknerkonservatorium. Danach folgte das Studium der Kunststofftechnik, wo sie sich unter einer Vielzahl von Männern beweisen musste. Dieses Studium brach sie ab, um den besten Hit ihres Lebens zu landen, welcher ihre vier Kinder sind. Ihre Tätigkeiten und Mitgliedschaften reichen noch in weitere Gebiete. So ist sie zum Beispiel im ORF Publikumsrat, bei der AKM, austro mechana, beim Komponistenbund, beim Österreichischen Autorenverband und bei der Textervereinigung aktiv. „Geizig bin ich mit meiner Zeit, deshalb bin ich in keinen Clubs“, gibt sie preis.

Kreissl-Wurths Stärke liegt in der zielstrebigen und fokussierten Ausführung ihrer Ideen und im Losgelöstsein von den zeitgemäßen gesellschaftlichen Trends. „Oft ist ein Mosaik an verschiedenen Meinungen da, die hinderlich sind, wenn ich das Bild gestalten soll“, so die Künstlerin.

In den frühen Jahren ihrer Musikkarriere textete sie für Insider, doch ihre große Stunde schlug 1986 mit der Einführung des „Grand Prix‘ der Volksmusik“. Ihre  Lieder waren bald in aller Munde und sie konnte sich nun professionell ihrer Leidenschaft widmen.

Hanneliese Kreissl-Wurth sieht ihre Rolle stets in der zweiten Reihe und überlässt die erste gern den großen Interpreten. Ihre Texte bereicherten bekanntete Künstler wie die Stoakogla, Steirermen, Klosterladen, Alpenrebellen, Edlseer, Geraldine Olivier, Claudia Jung, Poldauer, Marianne und Michael, um nur einige Namen dieser musikalischen Elite zu nennen. Der bekannteste Tophit war „Steirermen san very good“, mit welchem die „Stoakogler“ Arnold Schwarzeneggers Muskelkraft besingen.

“Musik muss berühren, eine Saite in den Menschen zum Schwingen bringen. Jeder hat Sehnsüchte, die im Alltag nicht erfüllt werden, aber durch Musik kann man sich abheben vom täglichen Trott, für kurze Zeit entspannen und neue Energie tanken.“, ist Kreissl-Wurth überzeugt.

Seit 1999 besitzt die vielseitige Künstlerin ein Haus in Zypern, wo sie Aktivität, Vitalität und Energie tanken kann. Diese Insel ist ihre Quelle neuer Inspiration und Ideen. Facebook  und Social Media lehnt sie eher ab, um den Alltag so gut wie möglich zu entschleunigen.

Die Schritte zum Erfolg sieht sie in Selbtsicherheit, Selbstbewusstsein und dem Glauben an sich selbst. „Emanzipiert waren Frauen immer schon, aber nicht so laut, sondern cleverer“, meint sie.

MUT begleitet sie stets; der war besonders gefordert, als sie sich an beiden Handgelenken verletzt hatte. Statt dem Klavierspiel hat sie sich völlig dem Dichten und Liederschreiben hingegeben.

Name
Familie
Lieblingsort
Lebensmotto
Mein Ausgleich
Ich in drei Worten
Wenn ich einen Tag Frauenministerin wäre