Karin Meindlhumer

Weinakademikerin, Gastronomin, Kommissionsmitglied und Prüferin beim WIFI, Mandatarin beim Sozialistischen Wirtschaftsverband

Interview

Die dreifache Mutter, eine Gastronomin aus vollem Herzen, ist eine von wenigen weiblichen Weinakademikerinnen, die das WSET-Diploma der europaweit renommierten Weinakademie in Rust erhielt. Neben ihrem Hauptgeschäft, dem Catering von Festen und Veranstaltungen in den schönsten Häusern Oberösterreichs, betreibt sie einen feinen Weinhandel mit ausgewählten Köstlichkeiten. Seit Jänner 2018 ist sie Prüferin beim WIFI OÖ für Lehrabschlussprüfungen für das Gastgewerbe. Ihre politische Karriere als Vizebürgermeisterin von Gallspach hat sie 2016 beendet.

MUT musste Meindlhumer, der die Familie über alles geht, schon mehrmals beweisen. In seiner höchsten Form war Mut gefragt, als sie nach einem schweren Fahrradunfall  im Jahr 2016 – mitten in der Theatersaison Meggenhofen, einem ihrer gastronomischen Standbeine – ihr Leben noch einmal von vorne beginnen musste. Sie musste nicht nur Selbstverständlichkeiten des täglichen Lebens, wie Gehen, Aufstehen, das Bein heben und dergleichen wieder lernen. Nein, sie musste auch lernen, loszulassen und mit ein paar Einschränkungen zurechtzukommen.

Karin, die mit einer wunderbaren Familie gesegnet ist, hat all das gelernt. Mithilfe ihres Ehemannes Erwin und ihrer Kinder gelang es quasi, die Lücke im Betrieb und in der Familie vorübergehend provisorisch zu schließen. Mann und Kinder waren ja schon lange ins Gastgewerbe sozusagen eingeschult und machten genau dort weiter, wo Karin so unvermittelt aufhörte. „Ich war immer vollkommen davon überzeugt, dass ich wieder so werde wie vor dem Unfall. Meine Familie und Freunde haben mir während des Krankenhausaufenthaltes und der anschließenden Reha enorm viel Kraft gegeben.“, blickt sie zurück.

Mit ihrem unbändigen Ehrgeiz und ihrer Entschlossenheit gelang es ihr, wieder sprichwörtlich auf die Beine zu kommen. Und da ihr das nicht reicht, lief sie heuer den Linz-Marathon mit. Motiviert dazu hat sie die Freude darüber, dass ihr das beinah Unmögliche gelungen ist. Sie hat zu schätzen gelernt, dass das alles nicht selbstverständlich ist.

Mutig war auch ihre Entscheidung, aus der Gemeindepolitik auszutreten, zumal Karin jemand ist, der gerne mitgestaltet, neue Ideen einbringt, Hand anlegt und mit Freude für die Gemeinschaft da ist, solange sie sich einen Sinn darin sieht.

Nach der Bedeutung von Selbstwert in ihrem Leben gefragt, meint sie spontan: „Ich bin von allen Zielen, die ich erreichen will, überzeugt, dass ich es schaffe. Aber ich hab auch eine Handvoll wertvoller Freunde, denen ich meine Ziele mitteile und die mir in der Reflexion helfen. Lieber lasse ich mich motivieren, als demotivieren. Das macht mich selbstbewusst.

Meindlhumer beobachtet, dass viele Frauen zu ängstlich sind, keine Ziele anstreben und sich zu wenig zutrauen. Sie möchte sie ermutigen, neugierig zu sein, ein Risiko einzugehen, keine Angst vor dem Scheitern zu haben, nach jedem Rückschlag wieder aufzustehen und nach vorne zu schauen. Auch ihr Schritt in die Selbstständigkeit hat Mut erfordert.

Gestärkt fühlt sich die Optimistin, die niemals aufgibt, auch durch eine göttliche Macht, die sie darauf vertrauen lässt, dass die nächsten Herausforderungen kommen und es gut weitergehen wird.

„Das Leben ist so spannend! Lass bei Enttäuschungen nur kurz den Kopf hängen und vertrau darauf, dass es gut weitergeht!“

Name
Familie
Lieblingsort
Lebensmotto
Mein Ausgleich
Ich in drei Worten
Wenn ich einen Tag Frauenministerin wäre