Mag.a

Ingrid Trauner

Leiterin des Verlagshauses Trauner, Mangagerin, ehrenamtliche Mitarbeiterin vieler Sozialprojekte, Managerin des Jahres 2010

Interview

Auf der Höhe der Zeit zu bleiben steht auch heute noch für Ingrid Trauners Leben, obwohl – oder gerade weil sich ihre Lebensumstände derzeit in Richtung Privatleben verändern. Im familiengeführten Druck- und Verlagshaus Trauner, einem traditionsreichen Unternehmen mit zirka 120 MitarbeiterInnen ist sie bis heute aktiv.

Sie führt gemeinsam mit ihrem Sohn den Verlag, der außerdem die Druckerei leitet. Auch die Schwiegertochter ist bereits in leitender Position im Betrieb tätig. Im Verlag sind zwei Drittel der MitarbeiterInnen Frauen, was wegen der Karenzzeiten teilweise für das Unternehmen schwierig zu handhaben ist. Verlage sind traditionellerweise meist eher frauenlastig. Im gesamten Unternehmen liegt das Verhältnis Männer: Frauen bei 50:50.

Seit zwei Jahren ist Ingrid Trauner im Pensionsalter, aber immer noch aktiv. Allerdings befindet sich das Unternehmen aktuell in der Übergabephase und sie freut sich darauf, in Zukunft mehr Zeit für ihre Enkelkinder und ihren Ehemann Rudolf zu haben. „Enkel sind das Sahnehäubchen im Leben“, meint die Unternehmerin.

Ihr Plan bis 2020 ist es, aus dem Unternehmen „auszugleiten“ und die Ehrenämter zu pflegen. „Ich brauche auch in Zukunft noch Aufgaben.“ Ingrid Trauner unterstützt ausgewählte Caritas-Projekte im Rahmen der von Anneliese Ratzenböck gegründeten „Freunde der Caritas“. Sie ist im Aufsichtsrat des Hilfswerkes und Beirätin bei der „Sohmen-Fern-Ost-Stiftung“. Diese Stiftung vergibt Stipendien an junge Menschen, die in Asien berufliche, wissenschaftliche oder kulturelle Kontakte knüpfen wollen. Sie wurde von der VKB zur der Managerin des Jahres 2010 gewählt, eine Ehrung, die alle zwei Jahre vergeben wird und nicht zuletzt durch Ingrid Trauner zu einer starken Marke für engagierte Frauen in Oberösterreich geworden ist.

Ihr Herzensprojekt sind allerdings neu entwickelte Volksschulbücher, die den heutigen Ansprüchen und Bedürfnissen von Kindern gerecht werden. “Damit Kinder das digitale Zeitalter gut bewältigen, müssen sie die Welt begreifen, muss ihre Kreativität, müssen ihre Talente und Stärken gefördert werden. Das geschieht mit diesem neuen Ansatz des Unterrichtens“, ist Trauner überzeugt.

Frauen, so erlebt sie es, machen momentan wieder eher Rückschritte, was ihre Selbstbestimmtheit anbelangt. Sie sollten Selbstbewusstsein entwickeln. Besonders wegen des Zuzugs von Menschen aus Kulturen, in denen Frauen nicht die Rechte haben, die unseren hart erworbenen Standards entsprechen, ist darauf achtzugeben, dass Frauen in unserem Land die erworbenen Rechte er- und behalten, warnt die Unternehmerin. Als ein wichtiges Instrument zur Entwicklung von Selbstbewusstsein und Selbstständigkeit nennt sie regelmäßige und intensive Reflexion. Ein Mittel, das auch zu ihrem Lebensmotto – der ständig nötigen Anpassung und Umstrukturierung – passt.

„Es bedarf ständiger Anpassungen und Umstrukturierungen, um auf der Höhe der Zeit zu bleiben“

 

Name
Familie
Lieblingsort
Lebensmotto
Mein Ausgleich
Ich in drei Worten
Wenn ich einen Tag Frauenministerin wäre