Sie haben sich im Laufe Ihrer Karriere stark mit dem Themenbereich der Unternehmenssanierung auseinandergesetzt. Was macht diesen Bereich so spannend für Sie?
Der Themenbereich ist zum einen aus der persönlichen Betroffenheit entstanden; im Zuge meiner Dissertation zum Thema „Krisenmanagement – Unternehmensfortführung im Konkurs“ verarbeitete ich die eigenen Erfahrungen wissenschaftlich. Zum anderen zeigte sich, dass dieser Bereich in der BWL zu wenig beachtet worden ist und daher ein spannendes Forschungsfeld darstellt. Am Institut sind sehr viele Abschlussarbeiten zu diesen Fragestellungen entstanden.
Unsere wissenschaftliche Arbeit zeichnet sich durch die intensive Kooperation mit zahlreichen Experten aus der Insolvenzpraxis – angefangen bei den Gläubigerschutzverbänden bis zu den spezialisierten Beratern – aus. Vergangene und aktuelle Entwicklungen belegen auch die hohe Bedeutung dieses Themenbereiches für die Unternehmenspraxis.
Auch mit dem Bereich des Krisenmanagements haben Sie sich verstärkt beschäftigt. Wie managt Österreich, Ihrer Meinung nach, die Covid-19 Krise?
Im Vergleich zu den anderen Ländern hat Österreich auf den ersten Blick die gesundheitlichen Herausforderungen zu Beginn der Krise gut gemanagt. Viele der positiven und negativen Effekte können jetzt noch nicht fundiert beurteilt werden. Dies bedingt jetzt eine ganzheitlich ausgerichtete systematische Analyse der verschiedensten Faktoren, angefangen von der Übersterblichkeit, der wirtschaftlichen Rezession, der Arbeitslosigkeit bis zur häuslichen Gewalt.
Im Bildungsbereich verstärkt die Corona-Krise die Ungleichheiten zwischen den Schüler*innen. Nach den ersten Wochen ist ein differenzierter Diskurs, eine offene, sachliche Kommunikation und regionale Differenzierung der Maßnahmen wesentlich. Zur Ankurbelung der Wirtschaft sind verstärkt ökologische Investitionsprojekte nötig um Umweltziele zu unterstützen und mittelfristig nachhaltiger zu handeln.
Sie sind bereits seit 1989 im universitären Bereich tätig. Wie haben sich die Studenten-Generationen, Ihrer Ansicht nach, über die Jahrzehnte verändert?
Die früheren Studierendengenerationen waren aufgrund der mangelnden IT-Infrastruktur mehr auf Selbstorganisation angewiesen und wurden in wesentlich geringerem Ausmaß unterstützt als dies heute durch die Digitalisierung der Lehre üblich ist. Da viele Studierende, insbesondere in den Masterstudien, bereits berufstätig sind – auch durch erschwerte finanzielle Rahmenbedingungen -, verlagert sich das Interesse von der Universität zur laufenden Berufstätigkeit.
Sie sind bereits seit 1989 im universitären Bereich tätig. Wie haben sich die Studenten-Generationen, Ihrer Ansicht nach, über die Jahrzehnte verändert?
Die früheren Studierendengenerationen waren aufgrund der mangelnden IT-Infrastruktur mehr auf Selbstorganisation angewiesen und wurden in wesentlich geringerem Ausmaß unterstützt als dies heute durch die Digitalisierung der Lehre üblich ist. Da viele Studierende, insbesondere in den Masterstudien, bereits berufstätig sind – auch durch erschwerte finanzielle Rahmenbedingungen -, verlagert sich das Interesse von der Universität zur laufenden Berufstätigkeit.
Privat, was würden Sie als Ihren größten Erfolg oder schönstes Ereignis bezeichnen?
Die schönsten Ereignisse waren die Geburten meiner beiden Kinder. Meinen größten Erfolg sehe ich darin, dass mir die Vereinbarkeit von Familie und Beruf gut gelungen ist.
Neben ihrer Tätigkeit an der Uni waren Sie auch im Unternehmensumfeld tätig. Was sind, Ihrer Erfahrung nach, die wesentlichen Unterschiede zwischen diesen beiden Tätigkeitsfeldern?
Die Unterschiede betreffen einerseits die unsicheren Karriereperspektiven an Universitäten und andererseits die Organisationsformen. Mir macht es sehr viel Freude, junge Wissenschaftler*innen in ihrer Entwicklung zu fördern, was aber durch die universitären Arbeitsbedingungen sehr erschwert wird. Für eine wissenschaftliche Karriere an einer Universität benötigt der wissenschaftliche Nachwuchs sehr viel Frustrationstoleranz.
Da nur eine begrenzte Zahl von Stellen an Universitäten vorhanden sind, die auch noch zeitlich befristet sind, besteht für junge Wissenschaftler*innen trotz ihrer hervorragenden wissenschaftlichen Leistungen das Risiko, dass sie keine Verlängerung ihrer befristeten Position erhalten.
Als erfolgreiche Karrierefrau, was raten Sie Studentinnen, die ebenfalls Karriere machen wollen?
Zielorientierung, Netzwerkbildung, Begeisterung