Zukunft – Kulturhauptstadt.
Finanzierung trifft Nachhaltigkeit
Kultur und Nachhaltigkeit standen am 29. August 2025 im Fokus: Gemeinsam mit der Sparkasse Oberösterreich und der Atterseeschifffahrt lud der Verein Frauen im Trend / MUTmacherinnen ein zur Diskussionsveranstaltung „Zukunft – Kulturhauptstadt: Finanzierung trifft Nachhaltigkeit“ am Schiff. Eine inspirierende Fahrt über den See mit Blick in die Zukunft von Kultur mit spannenden Impulsen rund um die Finanzierung kultureller Großveranstaltungen – und dem Resümee was schlussendlich von derartigen Events übrigbleibt.
Gastgeberin Doris Cuturi-Stern, Geschäftsführerin der Stern Schifffahrt GmbH, Alexandra Rochelt, Bereichsleiterin Marketing und Kommunikation der Sparkasse Oberösterreich, und Daniela Hufnagl, Präsidentin des Vereins Frauen im Trend / MUTmacherinnen begrüßten knapp 60 Frauen zu einem besonderen Abend an Bord des Klimt-Mahler-Schiffes am Attersee.
Es ist ein Kraftakt, eine Kulturhauptstadt auszurichten, schildert Manuela Reichert, kaufmännische Geschäftsführerin der Kulturhauptstadt Bad Ischl – Salzkammergut 2024, zuvor u.a. Geschäftsführerin der Philharmonie Salzburg und des Kulturparks Traun, eingangs. Die Zahlen belegen dies: Ein Team von 50 Hauptamtlichen und 100 Volunteers hat im Rahmen der Kulturhauptstadt 2024 mit einem Budget von 31 Mio Euro mehr als 300 Projekte mit 2.800 Projektbeteiligten aus über 70 Ländern realisiert. Reichart sieht dies als Regionalentwicklungsprojekt, vieles wurde restauriert, neu aufgestellt, viele neue Plätze wurden geschaffen – und das Vorhaben diente auch als „Lehrwerkstatt“ für Künstler:innen. „Kunst und Kultur rechnen sich immer und überall“, so Manuela Reichert. Nicht zu vergessen ist auch: Kunst emotionalisiert und polarisiert, regt zu Diskussionen an, steigert die Lebensqualität. „Eine Region, die mit Emotionen aufgeladen ist, lebt.“
Herta Neiß, Leiterin des Museums der Stadt Bad Ischl und des Lehar-Museums, kann dem nur zustimmen. Bei der von ihr 2021 kuratierten Landesausstellung in Steyr wurde ein Großteil des Budgets in Höhe von 20 Mio Euro für die Restaurierung von Objekten verwendet. Und auch im Rahmen der Kulturhauptstadt Bad Ischl – Salzkammergut wurden mit der Instandsetzung der Leharvilla und des Hotel Austria zwei Museen geschaffen, die gerade auch jungen Menschen die Geschichte des Salzkammerguts und der Sommerfrische – auch in historisch schwierigen Zeiten – näherbringen möchten. Als ehemalige Leiterin des Tourismus-Lehrgangs an der JKU hat Herta Neiß zudem einen wissenschaftlichen Zugang: „Kultur- und Wirtschaftsgeschichte sind meine DNA“, sagt Neiß. Ergänzend zu den Ausstellungsräumlichkeiten bietet ein wissenschaftlicher Katalog zusätzliche Informationen.
Das Projekt Kulturhauptstadt hat nicht nur den Tourismus belebt, indem die Vor- und Nachsaison gestärkt wurden, es wurden auch eine Vielzahl an gesellschaftsrelevanten, regionalpolitischen Themen aufgegriffen, die nachhaltig Wirkung zeigen, etwa Macht und Tradition, Bildung, Gleichstellung, Erinnerungskultur, Baukultur oder Mobilität in ländlichen Regionen. Wenngleich es eingangs zu den größten Herausforderungen zählte, die 23 beteiligten Gemeinden und Bürgermeister „unter einen Hut zu bringen“, so ist gerade daraus als verbindendes Element ein wertvoller persönlichen Austausch über Gemeinde- und Bundesländergrenzen hinaus entstanden.
Fazit der von Andrea Rockenbauer, Vorstandsmitglied des Vereins Frauen im Trend / MUTmacherinnen, moderierten Diskussionsveranstaltung: die Nachhaltigkeit kultureller Großveranstaltungen ist unbestritten, Kunst und Kultur fördern die Lebensqualität, indem sie Menschen verbinden. Um es mit Pablo Picasso zu sagen: „Die Kunst wäscht den Staub des Alltags von der Seele.“
30.8.2025/HE
Bildnachweis: MUTmacherinnen, Sabine Starmayr