Eva Pfahnl ist Lebensmittel- und Biotechnologin. Dieses Studium lag nahe, weil ihre Eltern eine Mühle betrieben. Nachdem sie einige Zeit in der Pharmazie und in Lebensmittelbetrieben Erfahrungen gesammelt hatte, lernte sie ihren Mann Andreas Pfahnl kennen und arbeitet seither in der Firma Pfahnl, einer High Tech Mühle, die bereits in der 18. Generation Backmittel erzeugt.
Der Betrieb vertreibt seine Produkte weltweit und hat internationale Niederlassungen. In Österreich gibt es zwei Standorte: Enzersdorf an der Fischa und Pregarten, wo sich die Zentrale befindet. Einerseits ist die Firma Spezialist im Bereich Mehle, andererseits werden Backzutaten wie Mohn- oder Nussfüllungen und Spezialprodukte für Backbetriebe erzeugt. 65% der Erzeugnisse gehen in den Export.
„Unser größtes Kapital sind unsere rund 150 Mitarbeiter und der Hauptstandort, an dem wir leben, mitten in einer wunderbaren Umgebung.“
Trotz des hohen Arbeitspensums findet die dreifache Mutter noch Zeit für eigene Projekte. Sie engagiert sich in einem HTL-Mentorinnen Projekt, und im Projekt „Schülerinnen fordern und fördern“. Eva Pfahnl betreut an der FH für Lebensmitteltechnologie in Wels Diplom-, Master- und Bachelorarbeiten. Sie hat zudem großes Interesse an der Digitalisierung von wichtigen Prozessen im Unternehmen, ihrer Meinung nach eine wichtige Basis für die Zukunft.
Das Thema Migration ist sie sicher, sollte man behutsam aber stetig angehen, ein wichtiger Teil ist die Bereitstellung entsprechender Arbeitsplätze und somit alltäglicher Integration. Sie ist aktives Mitglied im Serviceclub Rotary.
„Es gibt heute mehr starke Frauen, allerdings sind sie auch für unsere Männer eine Herausforderung. Frauen sind mittlerweile so erstarkt, dass das Feminine möglicherweise manchmal zu kurz kommt.Wichtig ist es, eine Balance zu schaffen zwischen Harmonie und beruflichem Erfolg. Frauen haben meist einen Hang zur Perfektion, das lässt sie oft zu eng in die Sache hineinwachsen und zu wenig Abstand haben.“
„Frauen sollen sich trauen, auch ins kalte Wasser zu springen“ sagt Eva Pfahnl und hat dazu auch gleich einen Tipp parat: “Hart an der Sache dran bleiben. Konsequent, transparent, etwas humorvoll im Umgang und seine Haltung bewahren.”