Unternehmerin, Präsidentin der Wirtschaftskammer Oberösterreich, Aufsichtsrätin in mehreren Unternehmen und Landesgesellschaften, Mutter. Doris Hummer vereint viele Rollen in einer Person. Eine Frau, die mit vollem Engagement und Freude jede neue Herausforderung annimmt. Und derer gab es auf ihrem bisherigen Weg bereits viele.
Nach dem Studium, das sie 1998 beendet, beginnt Doris Hummer im elterlichen Betrieb und zeichnet dort für Marketing und Personal verantwortlich. Eine gute und sichere Position für ein erfolgreiches Leben. Trotzdem entschließt sie sich nach einigen Jahren, ihr eigenes Unternehmen, die whitebox Marktforschung, zu gründen – ein Unternehmen, das mit ihrem bisherigen unternehmerischen Tun nicht verbunden ist, sondern ein ganz neues Terrain eröffnet. Gemeinsam mit einer zweiten Gesellschafterin steigt Hummer in die Marktforschung ein und bietet Mystery Shoppings an. Das war ein großer Schritt, der ihr damals viel Mut abverlangte. Diesen brauchte sie noch einmal in mindestens gleichem Maße, als sie diesen Lebensabschnitt abschließt und in die Landesregierung wechselte.
„Das war ein Quereinstieg in ein völlig neues Leben“, wie sie sagt. Als Landesrätin für Bildung, Wissenschaft & Forschung, Jugend und Frauen setzt sie ihre Akzente in der Politik. Sie ist überzeugt, dass Frauen davon profitieren, wenn sie Unterstützung annehmen und zulassen, um mehr Selbstvertrauen zu gewinnen und zu lernen, selbstbewusster aufzutreten. Männer unterstützen sich in Netzwerken seit jeher, Frauen sind am Weg, dieses gegenseitige Unterstützen zu lernen. Hummer ist insgesamt sehr zuversichtlich, dass es bald keinen Unterschied zwischen Männern und Frauen geben wird.
Eine besondere Herausforderung, die sie ebenfalls mit ihrem stets gewinnenden Lächeln bestritt, war die Geburt ihres Sohnes 2012 während ihrer Funktionsperiode als Landesrätin. Seit 2017 ist Doris Hummer Geschäftsführerin und Eigentümerin der DOMICO Dach-, Wand- und Fassadensysteme KG und stellt sich dort wieder einem Umfeld, das noch männlich dominiert ist. Fast gleichzeitig wurde sie zur Präsidentin der WKO Oberösterreich bestellt, wo sie Rudolf Trauner nachfolgte. Doris Hummer ist die erste Frau in dieser Position. Und das in einer besonders herausfordernden Situation, die geprägt ist von gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Veränderungen, die die Digitalisierung mit sich bringt.
Ihre persönlichen Herausforderungen meistert sie so: Sie hält sich daran, sich vorzustellen, was im schlimmsten Fall passieren kann und tut dann alles dafür, dass das nicht eintritt. So ist sie immer für sämtliche Eventualitäten gerüstet und auf jede Situation gut vorbereitet. So übernahm sie auch 2016 souverän die Obfrauschaft des Oberösterreichischen Wirtschaftsbundes, ebenfalls als erste Frau in dieser Funktion.
Die Ziele der Präsidentschaft der WKO Oberösterreich und jene als Unternehmerin sind ihr klarer Fokus in den nächsten Jahren. So verfolgt sie mit der WKO das Ziel, einen Standort-Masterplan zu erarbeiten und Oberösterreich zu einem optimalen Ort für alle unternehmerisch denkenden und handelnden Menschen zu entwickeln.
Beim Blick auf die Chancen von Frauen in Europa denkt sie, dass die Frauen in Österreich gleich gute Chancen haben, wie in den anderen Ländern Europas. Jedoch merkt sie an, dass in anderen Ländern die Berufswahl weniger geschlechtsspezifisch ist, als in Österreich. Dort gibt es noch Potential, wo Frauen ihren Handlungsspielraum erweitern können.
Doris Hummer ist eine bemerkenswerte Frau, die es mittlerweile gewöhnt ist, neues Terrain für sich zu erobern und ihren Handlungsspielraum stetig zu erweitern.