Prof.in

Jutta Skokan

Intendantin, Kulturmanagerin, Galeristin, Autorin

Interview

Als Autorin, Kulturmanagerin, Galeristin, Trainerin, Sozial- und Lebensberaterin sowie langjährige Intendantin der Salzkammergut Festwochen in Gmunden ist Jutta Skokan tagaus tagein für ihre Projekte und Veranstaltungen unterwegs. Wer sie kennt, weiß im ersten Moment, diese elegante Dame hat Scharfsinn, Erfahrung, kennt alle Seiten der Kunst- und Kulturszene, ist kommunikativ und humorvoll. Sie ist ständig am Aufspüren von interessanten Angeboten aus sämtlichen Kunstrichtungen. 

Skokan verfügt über die für ihren Beruf essenziellen Gaben, wie besonders gut zu netzwerken, Sponsoren für ihre Projekte zu gewinnen, Künstler zu engagieren und ihre Arbeit anschaulich zu präsentieren. Ihr Engagement fällt ihr leicht, denn in all ihre Unternehmungen fließt ihr eigenes Herzblut ein. Ganz besonders liegt ihr der Literaturschwerpunkt „Ein Fest für…“  am Herzen, der 2018 bereits zum elften Mal stattfindet. Mit dieser prominenten Veranstaltungsreihe gelingt es ihr, das Sommerfestival der Salzkammergut Festwochen Gmunden österreichweit und über die Grenzen hinaus erfolgreich zu positionieren.

Jährlich veranstaltete Skokan mit ihrem Team neben dem Programm der Salzkammergut Festwochen Gmunden auch das Symposion „OÖ. Kulturvermerke“ (2018 bereits zum 26. Mal) und die Sprechtage Wels (2018 zum 25. Mal).

Die Grande Dame der oberösterreichischen Kulturszene hat zahlreiche Preise und Auszeichnungen erhalten, wie das Goldene Ehrenzeichen der Republik Österreich, die Kulturmedaille in Gold der Stadt Wels sowie des Landes Oberösterreich, den Ehrenring der Stadt Gmunden und die Verleihung des Professorinnentitels durch den Bundespräsidenten 2015.

Heute ist es für Skokan und ihr Team mehr denn je eine Herausforderung, die finanzielle Umsetzung der Programme zu schaffen. Es ist alljährlich ein “Ritt über den Traunsee”. Die Spielstätten sind mittlerweile auf über 20 verschiedene Plätze angewachsen, und das Budget beläuft sich auf ca. 600.000 Euro. Das entspricht einem Prozent des Budgets der Salzburger Festspiele.

Doch das Programm im Salzkammergut ist vielfältig und breit aufgestellt, einzigartig für die Region und seit 30 Jahren ein Erfolgsgarant und wichtiger Tourismusmagnet. Da die Fördermittel 2017 um 30 Prozent gekürzt wurden, ist es noch schwieriger, das Angebot sowohl im gleichen Qualitätsformat als auch in quantitativer Hinsicht weiterzuführen. “Am Ende ist der Künstler das schwächste Glied, wenn er keinen Auftrag mehr erhält”, moniert die Künstleragentin.

Großen MUT hat Skokan bewiesen, als sie als Alleinerzieherin dreier Kinder den Schritt in die Selbstständigkeit wagte. Zuvor im OÖ. Landesverlag in vielen Bereichen tätig, hat sie doch früh diese Wendung im Leben vollzogen.

Nach dem Universitätslehrgang „Kulturmanagement“ an der Universität Linz setzte sie ihre Abschluss-Projektarbeit in die Tat um, gestaltete ihr erstes Symposion, die “Welser Kulturvermerke” und gründete dafür einen Verein. Christine Zeman, damals Kulturstadträtin der Stadt Gmunden, holte Skokan an den Traunsee, wo sie zunächst kaufmännische Leiterin und später Intendantin der Salzkammergut Festwochen Gmunden wurde. Die Oberösterreichischen Kulturvermerke finden seither ebenso in Gmunden statt.

Skokan’s  zweites herausforderndes Projekt war die Konzeption und Umsetzung der Frauenmesse zum Internationalen Frauentag innerhalb von drei Monaten mit hunderten beteiligten Vereinen, Firmen und mehreren Tausend Gästen. Sie hat auch das bravourös gemeistert.

2017 wurde Skokan für ihre 34-jährige Trainerschaft am Wirtschaftsförderungsinstitut Oberösterreich ausgezeichnet und bleibt nach wie vor lehrend aktiv.

Jutta Skokan ist überzeugt –  “It’s a man’s world” – und meint, es ist und bleibt eine Männerwelt. Doch Tipps für die Frauen hat sie natürlich: “In erster Linie zählt Qualität. Wir brauchen als Frauen nicht perfekt zu sein, aber erstklassig! Bleiben wir gelassen und pflegen wir Netzwerke in allen Bereichen“, ermutigt sie. Sie selbst ist Mitglied bei den Soroptimisten und im Vorstand des Museums der Wahrnehmung in Graz.

 

Name
Familie
Lieblingsort
Lebensmotto
Mein Ausgleich
Ich in drei Worten
Wenn ich einen Tag Frauenministerin wäre