Herta Neiß ist seit 2024 Direktorin der Museen der Stadt Bad Ischl, dazu gehören das Hotel Austria – Museum der Stadt Bad Ischl und die Lehárvilla.
Fotocredit: privat
Herta Neiß ist seit 2024 Direktorin der Museen der Stadt Bad Ischl, dazu gehören das Hotel Austria – Museum der Stadt Bad Ischl und die Lehárvilla.
Fotocredit: privat
Steckbrief: Lehre zur Bürokauffrau, Matura im zweiten Bildungsweg, Studium der Betriebswirtschaftslehre, Doktorat (2001) mit Schwerpunkt Wirtschaftsgeschichte, Kultur- und Tourismusgeschichte, JKU: Leitung des Universitätslehrganges MBA-Tourismusmanagement
Mitglied im wissenschaftlichen Fachbeirat der Zeitschrift Tourismus Wissen Quarterly, Vorstandsmitglied der Österreichischen Lagergemeinschaft Auschwitz zum Gedenken, Mitglied des Internationalen Auschwitz Komitees
Zahlreiche Kuratierungsprojekte: darunter die OÖ. Landesausstellung 2021 „Arbeit – Wohlstand – macht“ in Steyr, sowie für die Kulturhauptstadt Salzkammergut 2025 der Ausstellung „Willkommen im Salzkammergut“,
Leitung des Beirates Wissenschaft und Erwachsenenbildung des Landeskulturbeirates für OÖ.
Durch Ihr Leben ziehen sich ein paar Merkmale: immer wieder Neues wagen, im Team arbeiten, aktiv zu netzwerken und Frauen zu fördern“.
Herta Neiß sagt: „Kultur – und Wirtschaftsgeschichte ist meine DNA!“
Interview:
Wozu hast du Mut gebraucht?
Ich hab immer dann Mut gebraucht, wenn ich über die Komfortzone hinausgegangen bin, wenn etwas Neues anstand und wenn keiner wusste, wie´s geht!
Ich hatte in meiner Lehrzeit eine „exzellente“ Chefin, die mein Vorbild wurde, die immer mutig den ersten Schritt setzte.
Mutig war ich, als mir 2017 die Kuratierung der OÖ. Landesausstellung in Steyr „Arbeit – Wohlstand – Macht“ angeboten wurde → ein Projekt, bestehend aus drei Museen mit drei unterschiedlichen Themen, die es inhaltlich zu bespielen galt, war vom Umfang her sehr groß. Da galt es auch viel zu koordinieren, das war mir in der Form neu.
Ich arbeite gern mit Teams zusammen – besonders mit Frauen. Ich versuche, sie zu bestärken, sie zu fördern und wenn immer sich die Entscheidung zwischen zwei Personen stellt, die gleich gut sind, wähle ich die Frau.
Womit machst du Mut?
Ich gehe mit einem positiven Bespiel voraus, zeige was möglich ist, biete Chance in der Zusammenarbeit an. Das mache ich auch mit meinen Studierenden so.
Ich bin da und unterstütze! Daraus sind über die Jahre einige Freundschaften entstanden.
Wichtig ist aus meiner Sicht: fachliche Kompetenz und diese wahrzunehmen.
Mir ist auch sehr wichtig, Wissen zu vermitteln, vernetzt zu bleiben, gemeinsam Neues zu wagen.
Ich bin ein klassisches Unternehmerkind, das für seine Mitarbeiter*innen sorgt, dabei aber teamorientiert arbeiten. Da braucht es für mich keine großen Hierarchieunterschiede.
Interessant für dich ist …
Wenn man Dinge findet, die noch nie wer vor mir hatte, die man im Verlaufe der Geschichte vergaß. Das war z.B. bei der Kuratierung der OÖ. Landesausstellung in Steyr so.
Mich hat das ganze Bild interessiert: Unternehmer*in und Mitarbeiter*innen
Mich haben immer Firmengeschichten fasziniert!
Meine Dissertation hat sich mit den „Wiener Werkstätten“ beschäftigt und dabei nicht nur die Kultur, sondern die Wirtschaft dahinter und ihre Firmengeschichte.
Wichtig für dich ist …
Wenn ich was übernehme, dann mit über 100 Prozent!
Dass ich mir selber gerecht werde und treu bleibe!
Ich bin harmoniesüchtig – für mich es wichtig, dass es dem gesamten Team gut geht!
Ich übererfülle Aufgaben und erwarte dies auch von den anderen! Da muss ich noch lernen, mich zurückzuhalten, da dies nicht wirklich immer notwendig ist.
Bei meinen Kuratierungen stehen immer die Besucher*innen im Vordergrund, z.B. bei der OÖ. Landesausstellung und jetzt in den Museen: was interessiert sie bzw. Was möchte ich ihnen vermitteln?
Wichtig ist die Erkenntnis: Man trifft einander im Leben immer ein zweites Mal!
Februar 2025