ASS. PROF.IN

Cäcilia-Innreiter Moser

Wissenschaftliche Leiterin des Universitätslehrgangs „Management und Leadership für Frauen“, Assistenz-Professorin, Vorsitz im Arbeitskreis für Gleichbehandlungsfragen an der JKU

Eigentlich war sie eine schüchterne junge Frau, die sich nach eigener Aussage „oft gar nichts sagen traute“: Doch Cäcilia Innreiter-Moser hat im Laufe ihres beeindruckenden beruflichen Lebens durch hohes persönliches Engagement ihr Selbstbewusstsein aufgebaut und gilt heute als gefragte Expertin im Bereich Lehre und Forschung an der Johannes-Kepler-Universität Linz. Geboren im Sauwald und wohnhaft in St. Georgen an der Gusen, hat die zweifache Mutter den Vorsitz im Arbeitskreis für Gleichbehandlungsfragen an der JKU und ist wissenschaftliche Leiterin des Universitätslehrgangs „Management und Leadership für Frauen“. Ihre berufliche Heimat ist das Institut für Organisation, wo sie als Assistenz-Professorin tätig ist.

Interview

Eigentlich war sie eine schüchterne junge Frau, die sich nach eigener Aussage „oft gar nichts sagen traute“: Doch Cäcilia Innreiter-Moser hat im Laufe ihres beeindruckenden beruflichen Lebens durch hohes persönliches Engagement ihr Selbstbewusstsein aufgebaut und gilt heute als gefragte Expertin im Bereich Lehre und Forschung an der Johannes-Kepler-Universität Linz. Geboren im Sauwald und wohnhaft in St. Georgen an der Gusen, hat die zweifache Mutter den Vorsitz im Arbeitskreis für Gleichbehandlungsfragen an der JKU und ist wissenschaftliche Leiterin des Universitätslehrgangs „Management und Leadership für Frauen“. Ihre berufliche Heimat ist das Institut für Organisation, wo sie als Assistenz-Professorin tätig ist.

 

FRAGE MUTmacherinnen – Ihr Werdegang ist ein stabiler und wissenschaftlich höchst beeindruckender: Was faszinierte Sie an diesem Weg, den Sie eingeschlagen haben?

Antwort Cäcilia Innreiter-Moser  – Der Bereich Organisation! Ein verhaltenswissenschaftlich angelegtes Fach, das sehr viele sozialpsychologische und psychologische Themen miteinfließen lässt. Wir bedienen uns inhaltlich Themen wie Führung, Konflikte, Macht, Mehrheiten, Minderheiten – das auf die junge Frau große Faszination ausübte. Professor Gerhard Reber und seinem Zutrauen habe ich sehr viel zu verdanken. Bei ihm habe ich auch gelernt, immer zu sagen, was ich denke – auch wenn es ihm einmal nicht gefallen hat. Menschen können ihre soziale Kompetenz nur leben, wenn das Umfeld passt. Wenn man Angst hat, etwas zu sagen, dann hält man zurück und wird früher oder später sozial inkompetent. Professor Rebers Einfluss hat mich gelehrt, mich etwas zu trauen. Er hat mir Mut gemacht, wenn Sie so wollen.

 

FRAGE MUTmacherinnen – Frau Innreiter-Moser, Sie sind auch Vorsitzende des Arbeitskreises für Gleichbehandlungsfragen an der Johannes-Kepler-Universität Linz. Welche Aufgabenbereiche fallen diesem zu?

Antwort Cäcilia Innreiter-Moser  – Seit 2016 habe ich diese Rolle inne. Wir sind als Arbeitskreis bei allen Personalverfahren eingeladen. Haben auch das Recht dabei zu sein, weil wir die Aufgabe haben, darauf zu achten, dass alle Auswahlverfahren diskriminierungsfrei ablaufen. Und: Ein großes Ziel ist es, die Frauenquote bei den Professuren zu erhöhen. Das ist harte Arbeit, glauben Sie mir. Die Frauen müssen einerseits sicher schauen, wie sie sich positionieren, aber auch die Verhältnisse in denen sie arbeiten, müssen sich ändern. Ich war nicht immer eine Vertreterin der Frauenquote, heute bin ich es. Das war relativ schnell klar, dass wir das brauchen. Nur, man muss es immer richtig verstehen: Gleiche Qualifikation ist Voraussetzung. Sich in diesem Bereich einzusetzen, erfordert Mut! Denn nicht nur das Geschlecht wird in Betracht gezogen, auch Menschen mit Beeinträchtigung oder aus anderen kulturellem Hintergründen müssen gleichbehandelt werden.

 

FRAGE MUTmacherinnen – Haben Sie je in Ihrer Laufbahn bemerkt, dass Ihnen Ihre Weiblichkeit im Weg stand bzw das System Sie als Frau behindert hat?

Antwort Cäcilia Innreiter-Moser  – Ich habe schon oft darüber nachgedacht. Aber ich denke eher nicht. Ich glaube, dass wir in unseren Rollen so sozialisiert sind, dass uns das gar nicht immer auffällt. Manchmal denke ich mir: Warum beschäftigt mich dieses Thema so? Aber ich war auch damals dabei, als wir die erste frauenspezifische Lehrveranstaltung in der Betriebswirtschaftslehre veranstaltet haben. Inhalte wie der Unterschied zwischen Sex und Gender, sozial konstruierte Situationen zu erkennen, Themen wie Führung und Macht aus der Geschlechterperspektive – all das wurde faktenbasiert erklärt und gelehrt.

 

FRAGE MUTmacherinnen – Sie sind aber auch Wissenschaftliche Leiterin des Universitätslehrgangs für Leadership und Management.

Antwort Cäcilia Innreiter-Moser  – Ein MBA-Lehrgang (Master of Business-Administration), der sich an Führungsfrauen richtet. Die Hälfte der Teilnehmerinnen muss einen akademischen Abschluss haben, die andere einen demensprechenden Werdegang, der in einem Motivationsschreiben bewertet wird. Im Master-Lehrgang behandeln wir etwa Themen wie Management Grundlagen und Vertiefung, wissenschaftliches Arbeiten, Leadership und Führungskompetenz. 2007 haben wir auf Initiative des Frauenausschusses der Stadt Linz zu arbeiten begonnen, damals haben alle politischen Fraktionen dafür gestimmt. Ich sehe heute noch lächelnde Gesichter vor mir, die meinten, wir würden es nicht hinkriegen. Aber wir haben!

 

FRAGE MUTmacherinnen – Sie sind an der JKU Expertin für Organisation und Organisationen – aus Ihrer Sicht: Was braucht es, um ein Team zu formen?

Antwort Cäcilia Innreiter-Moser  – Ich denke, es ist Ehrlichkeit, Wertschätzung, das Fördern und Fordern. Sagen, was ist und das WIE ist dabei entscheidend. Zu schauen, wo sind die Stärken und Schwächen der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen. Ich habe etwa eine Mitarbeiterin an der Uni, wenn ich die nicht hätte, dann würde die Arbeit stillstehen. Also die Bedeutung des Einzelnen ist enorm wichtig. Und darüber hinaus der Umgang mit Fehlern: Sich hinstellen und ehrlich sagen, was Fakt ist. Ich würde mich niemals hinstellen und einen Fehler auf ein Teammitglied abwälzen. Und manches braucht auch einfach Zeit.

 

FRAGE MUTmacherinnen – In welchen Situationen Ihrer beruflichen Laufbahn hat man Ihnen Mut gemacht?

Antwort Cäcilia Innreiter-Moser  – Das waren oftmals Kolleginnen, vorwiegend sicher Frauen, mein Umfeld, das meine Berufstätigkeit unterstützt hat, meine Freundinnen, mit denen der Austausch möglich war. Auch mein eigener Ehrgeiz, die kleinen Erfolge, das positive Feedback von Menschen und mein innerer Antrieb haben mir oft Mut gemacht.

 

FRAGE MUTmacherinnen – In welchem Bereich wollen Sie jungen Frauen Mut machen?

Antwort Cäcilia Innreiter-Moser  – Meinen Kindern, wenn sie irgendwo anstehen, wenn sie traurig sind oder waren. Am liebsten hab ich auch bei meinen Studierenden denen Mut gemacht, die sich irgendwie schwer getan haben, die schüchtern waren. Denn diese Situation kenne ich nur zu gut. Ich will stets motivierend wirken und helfen, herauszufinden, ob der Weg der richtige ist.

Mein Antrieb

Mein Antrieb ist die Hoffnung, dass Gleichstellung Realität wird!

 

 

Name: Cäcilia Innreiter-Moser 

Familienstatus: Verheiratet, zwei Kinder, zwei Enkelkinder

Lieblingsgericht: Aufläufe, Essen aus unterschiedlichen Kulturen, Suppen

Lebensmotto: Sagen, was ist – Acht geben, wie! Und ändern, was zu ändern ist.

Mein Ausgleich: Schwimmen, mein Garten, Walken, Stricken

Ich in drei Worten: Verlässlich, verantwortungsbewusst, unterstützend

Wenn ich einen Tag Frauenministerin wäre… dann würde ich schauen, wie die Strukturen ausschauen, die Gleichstellung verhindern. Ich würde gleichen Lohn für gleiche Arbeit anstreben und Männer in der Übernahme von Erziehungsarbeit fordern und unterstützen.
Ein Papa-Monat ist zu wenig!

 

 

Name
Cäcilia Innreiter-Moser
Familie
Verheiratet, zwei Kinder, zwei Enkelkinder
Lieblingsort
Lebensmotto
Sagen, was ist – Acht geben, wie! Und ändern, was zu ändern ist.
Mein Ausgleich
Schwimmen, mein Garten, Walken, Stricken
Ich in drei Worten
Schwimmen, mein Garten, Walken, Stricken
Wenn ich einen Tag Frauenministerin wäre
dann würde ich schauen, wie die Strukturen ausschauen, die Gleichstellung verhindern. Ich würde gleichen Lohn für gleiche Arbeit anstreben und Männer in der Übernahme von Erziehungsarbeit fordern und unterstützen. Ein Papa-Monat ist zu wenig!