Steckbrief: aufgewachsen in Erl, Studium der Biologie an der Universität Wien, Studium Geschichte und Romanistik an der Universität Salzburg, Forschungsaufenthalte in Frankreich, Südafrika, Großbritannien, Nepal und Deutschland, von der Stiftungsassistentin bis zur Assistenzprofessorin, Promotion in Geschichte an der Universität Salzburg: „ich wollte immer nach Afrika! Lebensgeschichten von deutschsprachigen Missionarinnen in Südafrika“,, an der JKU: „Grenzen im Aufstieg, Frauenexpeditionen in den Himalaya 1955 – 2014 aus geschlechterhistorischer Perspektive“
Eine Fülle von Publikationen sowie eine Reihe von Auszeichnungen und Förderungen.
Sie ist Mitglied im Arbeitskreis für Gleichbehandlungsfragen an der JKU.
Martina Gugglberger hat maßgeblich mitgewirkt an der Entstehung des „Denkmals für Frauen im Widerstand gegen das NS-Regime“ am OK-Platz in Linz. Sie hat mitgewirkt an der Erforschung für das Buch „Widerstand und Zivilcourage. Frauen in Oberösterreich gegen das NS-Regime 1938 – 1945.
Durch Ihr Leben ziehen sich ein paar Merkmale: „ich war widerborstig und wollte ausbrechen“, „durchhalten und Risiko eingehen“, „ein reguliertes Abenteuer!“
Interview:
Wozu haben Sie Mut gebraucht?
Für die akademische Laufbahn, niemand in meiner Familie hatte eine akademische Laufbahn, ich musste mich gegen meinen Vater durchsetzen. Ein Lehrer hatte vorgeschlagen, mich studieren zu lassen, ich war in einer Minderheitenstellung.
Interessant für Sie ist …
Die Gesellschaftspolitik, die Erforschung von Ungleichheiten, die Queerness.
Ich möchte den Lebensgeschichten ihre Bedeutung zurückgeben.
Mein Interesse gilt der 2. und 3. Generation: wie geht es in den Familien weiter? Es bleibt oft den Enkeln überlassen, die Lebensgeschichten aufzuarbeiten: woher kommen die Großeltern, wie geht es in den Familien weiter?
Mein Interesse gilt Familiengeschichten und Geschichten von Orten.
Woran arbeiten Sie aktuell?
Ich schreibe an einer Biographie über Marie Beutlmayr (1870 – 1948) aus Neukirchen am Walde. Sie hat den sozialdemokratischen Arbeiterinnen-Bildungsverein gegründet. Sie war 1918 – 1934 im oö Landtag. Es gibt wenig Material über sie, aber ein Theaterstück.
Für die Stadt Linz erforsche ich die Verfolgung der Homosexuellen in der 1. Republik.
Mir geht es darum, Lücken zu füllen und Frauen einen Platz in der Geschichte zu geben.
Februar 2025