Claudia Durchschlag

ehemalige ÖVP-Nationalratsabgeordnete, Landesleiterin ÖVP-Frauen

Interview

Claudia Durchschlag, die gelernte Physiotherapeutin, Mutter zweier Töchter und ehemalige Nationalratsabgeordnete ist stets engagiert für die Belange von Frauen und Politik unterwegs. Ihre Wirkungsbereiche reichen von der Landesleiterin der OÖVP Frauen über die Gründung eines heilpädagogischen Kindergartens und eines Tagespflegezentrums in Steyr bis hin zur Nationalratsabgeordneten, welche sie von 2007 bis 2017 mit einjähriger Unterbrechung war. Sie unterstützt und leitet Frauenorganisationen in ganz Oberösterreich, wodurch auch Politiklehrgänge und Mentoringprogramme angeboten werden. Mit der landesweiten Kampagne “Gegen Gewalt in den Medien” konnte Claudia Durchschlag viele Jahre Eltern und Erziehende sensibilisieren und informieren.

Den allergrößten MUT hat Claudia Durchschlag bewiesen, als Angela Orthner sie bezüglich einer  Kandidatur als Landesleiterin der OÖVP Frauen angefragt hat. 2004 war somit die Weichenstellung für die politische Laufbahn gelegt und sie marschierte mit hehren Zielen geradeaus. Denn „Frauen  brauchen eine starke Stimme, die gehört wird, was nur in Verbindung mit entsprechender politischer Vertretung möglich ist.”, erklärt sie ihre Beweggründe und Ziele. Es war eine goldrichtige Entscheidung, diesen Weg einzuschlagen.

Das Thema Vereinbarkeit von Familie und Beruf gehört ihrer Ansicht nach noch immer zur größten Schwierigkeit für Frauen in Bezug auf berufliches Weiterkommen. Frauen sollten selbstbewusster auftreten, was ihre Chancen am Arbeitsmarkt steigern würde. Beide Geschlechter brauchen ein natürliches Verständnis für Arbeitsteilung im gemeinsamen Haushalt und gleichmäßig aufgeteilte Kinderbetreuung, damit das Bild der berufstätigen Frau in allen Köpfen als selbstverständlich verankert ist.

„Ein starkes Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen baut sich bereits in der Kindheit und Jugend auf“, ist Durchschlag überzeugt. Eltern sind angehalten, ihre Kinder zu unterstützen, zu loben und zu lieben. Überholte Vorstellungen der strengen Erziehung sollten abgebaut und stattdessen auf die Begabungen und Talente der Mädchen geachtet werden, um diese fördern zu können. Dieser Weg muss im Kindergarten und in der Schule fortgesetzt werden. „Frauen selbst sollten dann ihre eigenen Stärken positiv betonen und sich nicht durch Rollenklischees von ihrem Wunschweg abbringen lassen. Sie sollten sich auch immer bewusst machen, dass die Kraft der Frauen starke Veränderungen bringen kann und daher auch in ihrem eigenen Umfeld solidarisch mit anderen Frauen an einer positiven Änderung der Gesellschaft mitwirken.”, rät sie.

Claudia Durchschlag, die sich selbst als optimistisch und hilfsbereit beschreibt, sieht einerseits Mädchen und Frauen, die sich auf dem Bildungsweg auf der Überholspur bewegen, sich von Rückschlägen nicht entmutigen lassen und bereit sind, das nötige Quäntchen mehr zu tun. Auf der anderen Seite erlebt sie Mädchen, deren Ziel es ist, versorgt zu werden und möglichst wenig Verantwortung selbst zu tragen, also das klassische Rollenmodell zu bedienen.

Persönlich möchte Claudia Durchschlag in den nächsten Jahren mehr Zeit mit der Familie verbringen und immer wieder das kulturelle Angebot genießen. Als Großmutter wird sie sich ihren Enkelkindern widmen, um die Karrieren ihrer beiden Töchter zu unterstützen.  Ein weiteres Anliegen sind ihr die Festspiele Tillysburg, die sie durch den von ihr gegründeten Förderverein sichern möchte. Viele Reisen gemeinsam mit ihrem Ehemann sollen den Horizont weiterhin vergrößern.

“Das Leben ist voller Möglichkeiten. Nutze deine Chancen.”

Name
Familie
Lieblingsort
Lebensmotto
Mein Ausgleich
Ich in drei Worten
Wenn ich einen Tag Frauenministerin wäre