Maga.

Doris Schulz

Medienfrau, Aufsichtsratsvorsitzende, Politikerin, Unternehmerin

Interview

Medienfrau, Aufsichtsratsvorsitzende, Politikerin, Unternehmerin: die beruflichen Stationen von Maga Doris Schulz waren und sind so vielseitig wie die Welserin selbst. In all ihrem Tun ist es der zweifachen Mutter ein großes Anliegen Frauenthemen in den Vordergrund zu rücken und sich für andere stark zu machen – etwa auch im Vereinen Aktion Leben Oberösterreich und Soroptimist International Club Wels. Wenn neben ihrem beruflichen und ehrenamtlichen Engagement Zeit bleibt, verbringt Doris Schulz diese am liebsten im Garten und beim Lesen im Literaturkreis.

 

Frage MUTmacherinnen – Sie können auf eine sehr vielseitige Karriere zurückblicken. Welche Stationen würden Sie als bisher am prägendsten betrachten?

Antwort Doris Schulz – Ich durfte als erste Frau in ihrer 145-jährigen Geschichte, Aufsichtsratsvorsitzende der Messe Wels, also Messepräsidentin, sein. Das war natürlich sehr spannend. In dieser Zeit konnte ich die Errichtung der Messehalle 21 als größte Halle auf dem größten Messeareal Österreichs begleiten und eröffnen.

Aber auch der Schritt von der Politik zurück in meinen ursprünglichen Beruf als Medienfrau hat mich sehr geprägt, beruflich und auch menschlich. Ich hatte die Möglichkeit all die Erfahrungen, die ich im Rahmen meines Engagements in der Frauenpolitik gemacht hatte, medial auszubauen – etwa in meinem Podcast „Raus aus der Couch“, wo alle 14 Tage eine Expertin in einem 20-minütigen Gespräch zu Wort kommt – mittlerweile kommen sie aus Deutschland, Österreich und der Schweiz, und fragen bei mir an. Das zeigt mir, wie wichtig diese Themen sind.

Neben Frauen liegt mir auch das Thema Umwelt sehr am Herzen. Als weitere prägende Station möchte ich daher die Gründung der „Edelwerkstatt GmbH“ 2016 nennen, die sich dem Upcycling, kreislaufwirtschaftlichen und nachhaltigen Produkten verschrieben hat. Seit 2 Jahren betreiben wir ein eigenes Geschäft in der Marienstraße 10 in Linz und haben uns zu einem österreichweiten Zentrum für Re-Design und Upcycling mit Eigenprodukten und Designern und Handwerkern entwickelt. Das Geschäft betreibe ich gemeinsam mit meinem Lebensgefährten Gerald Polzer.

 

Frage MUTmacherinnen – Wann in Ihrem Leben haben Sie den allergrößten MUT bewiesen, um auf den Weg zu kommen, wo Sie jetzt sind?

Antwort Doris Schulz – Die Entscheidung die politische Karriere einzuschlagen, wissend, dass ich meinen Beruf als Journalistin aufgeben muss, da beides nicht vereinbar ist. Und meinen Beruf als selbständige „Medienfrau“ nach dem Ausstieg aus den politischen Mandaten neu aufzustellen. 

 

Frage MUTmacherinnen – Familie und Beruf – Können Frauen heute beides haben? Und wo?

Antwort Doris Schulz – Meine derzeitigen Erfahrungen zeigen, dass Frauen ihre Familienarbeit einer Karriere vorziehen, wenn sie Kinder haben. Sie sind nicht bereit oder haben nicht die Möglichkeit, beides zu vereinen. Oftmals fehlt die selbstverständliche Unterstützung der Partner. Gute Ausbildung ist wichtig, aber die Selbsteinschätzung, damit auch etwas zu erreichen ist oft zu gering.  Es braucht mehr Bewusstsein für women-excellence“ von Frauen und Männern, daher leite ich das Crossementoring-Programm mit großer Überzeugung.

Ich glaube, dass Frauen in den skandinavischen Ländern und Deutschland eine andere Herangehensweise an ihre berufliche Entwicklung haben, selbstbewusster auftreten und weniger Sorgen um die Betreuung ihrer Kinder haben, da Ganztagesschulen normal sind. Die Teilzeitquote in Österreich ist immer noch zu hoch, vor allem was die Durchschnittsarbeitszeit von 10 Stunden/Woche und Frau betrifft und diese, auch wenn die Kinder längst aus dem Haus sind, selten dieses Stundenkontingent erhöhen.

 

Frage MUTmacherinnen – Was können Frauen tun, um mehr Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen zu haben?

Antwort Doris Schulz – Sich selbst Ziele setzen, daran festhalten und konsequent ihren Weg gehen. Außerdem braucht es männliche wie weibliche wohlwollende Wegbegleiter, die diesen Weg unterstützen. Daher halte ich das Projekt „MUTmacherinnen“ für so wichtig!

 

Frage MUTmacherinnen – Wie beschreiben Sie sich selbst in 4 Worten, wie beschreibt Sie jemand anderes?

Antwort Doris Schulz – Eigenwahrnehmung: Zielstrebig, konsequent, verlässlich, initiativ

Fremdwahrnehmung: konsequent, freundlich, teamorientiert, unterstützend

 

Frage MUTmacherinnen – Welche Ziele haben Sie sich für die nächsten Jahre gesteckt?

Antwort Doris Schulz – Die Arbeit für und mit Frauen konsequent weiter zu gehen, den Podcast „Raus aus der Couch“ qualitätsvoll weiter zu führen und mein neues Programm, „Women-Excellence-Circle“ zu starten und ein Bewusstsein dafür zu schaffen.

Und natürlich unser Geschäft „Edelwerkstatt“ weiter aufzubauen und mit meinem Partner erfolgreich zu führen.

 

Name: Maga. Doris Schulz

Lieblingsessen: Spaghetti mit Pesto 

Lieblingsort: unter dem Apfelbaum in meinem Garten 

Mein Lebensmotto: Love it, change it, or leave it! 

Wenn ich einen Tag lang Frauenministerin wäre…:Ich würde alle Budgets auf Gleichstellungstauglichkeit prüfen, damit gleichviel Geld für Frauen und Männer verwendet wird.

 

 

Name
Familie
Lieblingsort
Lebensmotto
Mein Ausgleich
Ich in drei Worten
Wenn ich einen Tag Frauenministerin wäre