MAG.A

Antonia Licka

Landespräsidialdirektorin

Interview

Rund um Landespräsidialdirektorin Mag.a Antonia Licka ist alles in ständiger Bewegung und Veränderung. Auf die Frage, welche Projekte ihr aus den letzten Jahren besonders in Erinnerung sind, hat sie eine rasche Antwort. „Es ist immer das Projekt, an dem ich gerade arbeite, das am aufregendsten ist“, erklärt sie. Derzeit gilt ihr Hauptaugenmerk der Sicherheit in der Landesverwaltung. 

Sie meint, dass sich der Respekt vor der Verwaltung verändert hat. Das resultiert in einem höheren Sicherheitsbedürfnis der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Und diese sind Lickas Verantwortung. Nicht nur die Mitarbeiter heute, sondern auch die Mitarbeiter der Zukunft. So denkt sie im Moment intensiv darüber nach, wie sie die „Generation Z“ für die öffentliche Verwaltung begeistern kann.

Bei der jüngsten Generation der Frauen beobachtet sie, dass die Selbstverständlichkeit, im Berufsleben zu stehen, sehr groß ist. Allerdings meint sie, dass Frauen mit Mitte 30 dann oftmals von der Mehrfachbelastung Familie, Haushalt und Beruf eingeholt werden. Sie verlieren oft ihren Schwung, weil sie sehen, dass es für sie Grenzen gibt, die es für viele Männer so nicht gibt. Frauen entscheiden sich dann ganz bewusst, ob sich ihr Einsatz lohnt oder nicht. Ist das Investment zu hoch und die Chance auf Erfolg zu gering, orientieren sie sich neu. Licka würde sich daher wünschen, dass Frauen ihre positive Einstellung länger behalten können und nicht resignieren. 

Sie selbst hat heute einen anderen Blick auf ihre Anfänge. Sie hatte die Erwartungshaltung, dass es immer Unterstützung vom Umfeld oder einen Mentor an der Seite gibt. Das war aber nur eine Wunschvorstellung und heute denkt sie, dass sie dieser Umstand womöglich so stark werden ließ. „Die Hoffnung auf optimale Rahmenbedingungen bringt Frauen in eine passive Rolle, macht sie zu jemandem, dem geholfen werden muss. Eine bemutternde Anti-Hilfe haben Frauen gar nicht nötig. Sie brauchen nur den Rückhalt, vor allem in der Familie, wenn es darum geht, sich zuzutrauen ihre Chancen zu nutzen“, bekräftigt Licka.

Solange sich Frauen eigenständig entwickeln können, stärken sie auch ihr Selbstvertrauen. Das ist für Licka eine Spirale nach oben. Es ist wichtig, etwas zu machen, was man wirklich gut kann und dann auch darüber zu berichten. Das ist es, was Frauen im Vergleich zu Männern noch zu wenig in Angriff nehmen, nach dem Motto: „Tue Gutes und rede darüber“.

Antonia Lickas Kinder sind bereits erwachsen und gehen selbständig ihre eigenen Wege. Den eigenen Weg zu finden war selbstverständlich auch für sie wichtig und einer ihrer mutigsten Schritte. Sie entschloss sich, nach der Matura ins französische Montpellier zu gehen, um dort zu studieren. Ganz alleine. Ganz alleine ist für sie deshalb bedeutsam, weil Antonia Licka eine Zwillingsschwester hat und sie bis dahin sehr vieles gemeinsam gemacht haben. Es war für beide eine gute und mutige Entscheidung, den Schritt in die Selbständigkeit alleine zu gehen.

Mittlerweile ist sie seit mehr als 25 Jahren in Oberösterreich zuhause und, auch wenn Frankreich ein großer Schritt war, so ist Oberösterreich das Land, das ihr die meisten Entwicklungschancen geboten hat. Insgesamt stellt sie auch Österreich ein gutes Zeugnis im Hinblick auf die Chancen für Frauen aus. Wir müssen nicht immer nach Skandinavien blicken, auch in anderen Ländern ist viel in Bewegung. „Angela Merkel zum Beispiel macht ihre Sache bewundernswert. Sie wird durch ihre Vorbildfunktion viel für die Frauen in Deutschland ebnen“, ergänzt sie.

Ein Erfolgsgeheimnis von Licka ist ihr Humor. Es ist für sie eine „Überlebensstrategie“, gemeinsam mit ihrem Team über Schwierigkeiten ab und zu lachen zu können. Das ist wichtig, um gemeinsam erfolgreich sein zu können. So entstehen die besten Lösungen. Lösungen für das Projekt der Sicherheit in der öffentlichen Verwaltung. Und Lösungen für die nächsten Projekte, die dann die aufregendsten sein werden.

Name
Familie
Lieblingsort
Lebensmotto
Mein Ausgleich
Ich in drei Worten
Wenn ich einen Tag Frauenministerin wäre