Mag.a

Sabrina Pfeiffer-Klug

Geschäftsfrau – Inhaberin eines Bio-Stoffladens

Interview

Nach einer internationalen Karriere im Marketing, die sie nach Australien und München führte, krempelte Sabrina Pfeiffer-Klug ihr Leben total um. Wendepunkt war die Geburt ihrer ersten beiden Kinder und der Wunsch, eigenständig zu arbeiten, zu entscheiden und der eigenen Kreativität mehr Raum zu geben. Der Schritt in die Selbständigkeit war naheliegend, aber auch mit einigen schlaflosen Nächten verbunden. Doch mit der Eröffnung des eigenen Stoffladens in Neuhofen erfüllte sie sich schließlich ihren Traum.  

Im „Eingefädelt“ findet man neben Stoffen in zertifizierter Bioqualität aus ökologisch nachhaltiger und fairer Produktion auch liebevoll handgefertigte Kinderkleidung. Nach Erhalt des Kleidermacher-Gewerbes für Kinder- und Babykleidung begann Sabrina Pfeiffer-Klug in ihrem Laden Einzelstücke für die Kleinsten zu nähen. Zu wissen, wie und wo die Kleidung hergestellt wird, wird von den KundInnen sehr geschätzt.

Sabrina Pfeiffer Klug möchte Menschen inspirieren, den Spaß am Nähen und Selbermachen wieder zu entdecken: „Besonders junge Mütter besitzen wieder mehr Sensibilität für Nachhaltigkeit und möchten sich kreativ betätigen.“ Deshalb bietet Pfeiffer-Klug auch an ein bis zwei Abenden pro Woche Nähworkshops an.

Mittlerweile hat der kleine Tim die Familie vergrößert und Sabrina Pfeiffer-Klug stand vor der Herausforderung, Job und Familie „unter einen Hut zu bekommen“. Dieser Spagat gelang durch die Reduktion der Öffnungszeiten und der Einstellung von Mitarbeiterinnen. Inzwischen arbeitet sie selber wieder im Stoffladen, um den Kontakt mit den Kundinnen zu erhalten und natürlich auch, weil es Spaß macht und ihr Herz für den Laden schlägt.

Wer etwas Eigenes schaffen möchte, braucht eine klar formulierte Idee, hinter der man steht, einen gut ausgearbeiteten Businessplan mit realistischer Betrachtung von Chancen und Risiken und das Vertrauen in eigene Fähigkeiten.“ Besonders Frauen neigen dazu, sich zu sehr mit anderen zu vergleichen oder zu denken, andere können es besser. Entscheidend aber ist, von seinem Ziel nicht abzuweichen, dranzubleiben und keine bequemen Kompromisse einzugehen.

Sabrina Pfeiffer-Klug findet, dass die Frauen heutzutage in eine gute Richtung steuern, die Möglichkeiten, wieder rascher in den Beruf zurückzukehren, sind vielfältiger geworden. Trotzdem braucht es noch immer viel Umdenken in der Gesellschaft und eine Verbesserung der Strukturen. Skandinavien hat in diesem Bereich für sie eine Vorreiterrolle, dort können Frauen einfacher entscheiden, ab wann sie wieder ihrer Berufstätigkeit nachgehen wollen, da die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen gegeben sind.

„Meine Familie steht für mich an erster Stelle wenn es um ein glückliches Leben geht“, betont die Unternehmerin, doch beruflich braucht Sabrina das kreative Chaos in ihrer Arbeit. Oft springt sie zwischen mehreren Projekten hin und her und im Kopf wartet schon die nächste Idee auf ihre Umsetzung. Trotzdem oder gerade deswegen ergibt sich ein rundes Gesamtbild. Professionalität, Optimismus, eine gewisse Ungeduld sowie viel Liebe zum Detail sind weitere Triebfedern für ihren Erfolg, auch wenn sie mit Kritik manchmal hadert:

„Mein Mann sagt mir dann immer, das gibt dir die Möglichkeit, Dinge zu hinterfragen und zu verbessern“.

 

Name
Familie
Lieblingsort
Lebensmotto
Mein Ausgleich
Ich in drei Worten
Wenn ich einen Tag Frauenministerin wäre