MAG.A JUR.

Jutta Liliane Oberweger

Pressesprecherin Gespag, Vorstandsmitglied OÖ. Presseclub, Vizepräsidentin Soroptimist International Österreich Mitte, Stv. Vorsitzende Kepler Society, Mitglied Public Relations Verband Austria (PRVA)

Interview

Nach Abschluss ihres Studiums und des Gerichtspraktikums die vorgezeichnete Berufslaufbahn zu verlassen und einen vollkommen neuen Weg einzuschlagen hat der jungen Juristin einiges an Mut abverlangt. Dass es richtig war, in die Kommunikationsbranche zu wechseln und ihrer wahren Leidenschaft eine Chance zu geben, zeigt sich täglich in der nach wie vor großen Begeisterung, mit der sie ihre Arbeit verrichtet. Ihr Studium der Rechtswissenschaften stellt eine wertvolle Basis für ihre Arbeit dar, gibt es doch häufig Berührungspunkte mit dem Medienrecht, dem Markenrecht sowie im Bereich der Litigation (Öffentlichkeitsarbeit im Rechtsstreit), dem Steckenpferd von Mag. Jutta Oberweger, die sich selbst als kreativ, humorvoll und vor allem mutig beschreibt. Der Weg zur Spitze ihrer beruflichen Karriere war wohl auch durch ihre Loyalität, Leidenschaft, Herzlichkeit und nicht zuletzt ihre Kompetenz möglich.

Ihr berufliches Highlight liegt zwar schon etwas länger zurück, wirkt aber bis heute noch wie eine Droge im positiven Sinne. Es war der Aufbau und die Entwicklung der Kommunikationsabteilung bei Oberösterreichs größtem Spitalsträger im Jahr 2002, der Gespag, nachdem sie in mehreren Unternehmen Leiterin der Unternehmenskommunikation war. Geprägt hat sie unter anderem auch die Zeit als Studienassistentin am Institut für Völkerrecht und internationale Beziehungen sowie ihr Engagement in der Hochschülerschaft.

Was die berufliche Gleichstellung von Frauen und Männern betrifft, hat Oberweger die Erfahrung gemacht, dass Kolleginnen in Deutschland wesentlich selbstbewusster auftreten als Frauen in Österreich in gleicher Hierarchiestufe. Gleiche Arbeitsbedingungen bei gleichem Gehalt entsprechen außer im öffentlichen Dienst leider in ganz Europa nicht der Realität, wie sie meint. Bei den Karrierechancen sieht sie da keine großartig besseren Umstände. Sie ermutigt Frauen, indem sie ihnen – wie sie das mit ihren Mentees praktiziert – Engagement in Vereinen empfiehlt, aktives Netzwerken und natürlich persönliche und berufliche Weiterentwicklung. Aus eigener Erfahrung weiß sie, dass  – mit Selbstbewusstsein gestärkt –  mit einer neuen, inhärenten Sicherheit schier unerreichbare Ziele gar nicht mehr außer Reichweite sind.

Interessanterweise scheint es im Moment den Trend zu geben, dass Frauen trotz exzellenter Ausbildung die berufliche Karriere zugunsten der Familie wieder mehr in den Hintergrund stellen. Dazu kommt das generelle Bedürfnis nach mehr Freizeit und einer sehr ausgeglichenen Work-Life-Balance. „Karriere ist mit diesen Prioritäten nur schwer vereinbar“, meint Oberweger.

In Social Media sieht die enthusiastische Medienexpertin die Zukunft – solange man nicht den Blick auf das „echte“ Leben verliert. Künftig am Ball zu bleiben und den Anschluss nicht zu verpassen scheint ihr angesichts der radikalen Veränderungen der vergangenen 25 Jahre eine große Herausforderung. Gespannt blickt sie dennoch den Entwicklungen der kommenden Jahrzehnte entgegen.

Eigene Kinder sind ihr – selbst Einzelkind – leider verwehrt geblieben, umso glücklicher ist sie über ihre drei Patenkinder. Auf ein ganz besonderes Ziel freut sich die begeisterte Oldtimerfahrerin schon sehr: Sie träumt schon lange davon, die „Big Five“ im Rahmen einer Afrika-Safari mit ihrem Mann zu sehen.

Name
Familie
Lieblingsort
Lebensmotto
Mein Ausgleich
Ich in drei Worten
Wenn ich einen Tag Frauenministerin wäre