Violetta Oblinger-Peters

Kanutin, Olympiadritte im Kanuslalom, Diplom-Kulturwirtin

Interview

Ruhig und bescheiden beschreibt die 1977 in Deutschland geborene Profisportlerin Oblinger-Peters ihre Karriere im Profi Kanusport. Sie hat sich schon früh mutig für die eigenen Ziele eingesetzt und entschied sich für eine berufliche Karriere als Profisportlerin.

Auf dem Weg dorthin hat sie ihr Vater Wolfgang Peters begleitet, der selbst dreifacher Weltmeister in diesem Sport war. 1997 heiratete Violetta den Schärdinger Helmut Oblinger, einen ebenfalls bekannten österreichischen Kanuten, und die beiden zogen in seine Heimatstadt.

2003 schloss Violetta erfolgreich das Wirtschafts-, Sprach- und Kulturraum-Studium an der Universität Passau ab. Dem anschließenden Psychologiestudium an der Universität Salzburg folgte eine Ausbildung zum Mentaltrainer.

Den zahlreichen Erfolgen und Medaillen bei Europa- und Weltmeisterschaften folgte zuletzt 2008 die Olympiabronzemedaille. Der Abschied aus der aktiven Sportkarriere im Jahr 2016 war jedoch nicht das Ende einer Ära, sondern ein chancenreicher Neubeginn für die ambitionierte und passionierte Sportlerin. Ein persönlicher Transformationsprozess begann und die jahrelangen Erfahrungen sollen nun in neuer Praxis angewendet werden. Die diplomierte Kulturwirtin strebt nun neben Familienleben mit ihrem Ehemann und den beiden Söhnen nach einer akademischen Karriere. Sie hat sich zum Ziel gesetzt, ihre jahrelangen Erfahrungen aus dem Profisport in der Forschung und Praxis der Sportpsychologie einzusetzen und sich in diesem Bereich zu etablieren. Der Profisport ist ein sehr geschützter Mikrokosmos, in dem sie und ihre Familie leben.

Ihr persönliches Rezept für ein erfolgreiches Leben sieht Oblinger-Peters im Erkennen der eigenen Gaben und Talente. „Sei ganz du selbst, denn alle anderen gibt es schon!“, ermutigt sie. Ihr vermeintlich auf der Strecke gelassenes Ziel einer akademischen Karriere wird sie jetzt als neues Standbein nach den Jahren des sportlichen Erfolgs fokussieren. Jeder Lebensabschnitt hat seine Zeit, ist sie überzeugt. Ihr Abschied aus der Profikarriere wurde gebührend gefeiert. Sie erhielt zahlreiche Ehrungen von der Kronegala, Sporthilfe, Energie AG und dem Land Oberösterreich.

Die Zukunft der Frauen sieht Oblinger-Peters optimistisch, jedoch auf lange Sicht. Krisenmomente, wie der Hashtag- und Social Media-Skandal #MeToo, der 2017 im Zuge des Weinstein-Skandals verbreitet wurde, sieht sie als Chance, das Bewusstsein zu schärfen und Regeln neu aufzuzeigen. Die Ziele der Frauenbewegung, Gleichberechtigung, Gender Equality und die Abschaffung der immensen Lohnschere zwischen den Geschlechtern unterstützt sie stark.

Der Anspruch, ob Mann oder Frau sei nach ihrem Dafürhalten gleich. Es gilt, Leistung zu erbringen, unabhängig des Geschlechts. Erfolg wird immer akzeptiert und nicht selten musste die Sportlerin erkennen, dass auch so manch Dritter gerne am Ruhm teilhaben möchte.

 

Name
Familie
Lieblingsort
Lebensmotto
Mein Ausgleich
Ich in drei Worten
Wenn ich einen Tag Frauenministerin wäre