Sandra Reichel

Sportmanagerin, Geschäftsführerin, Organisatorin der Upper Austria Ladies

Interview

Für die 46-jährige Sportmanagerin ist der Tennissport zum Lebensinhalt geworden. Schon mit sechs Jahren begann sie mit dem Sport und schaffte es durch hartes Training bis in die Jugend-Weltspitze. Als Profisportlerin lebte sie jahrelang aus dem Koffer, bereiste weltweit Turniere und entschloss sich nach einer schweren Verletzung, ins Sportmanagement zu wechseln.

Hier fand sie ihre wahre Berufung und kann ihr Talent im Sport- und Veranstaltungsmanagement auf internationalem Boden ausleben. Sie organisiert weltweit Turniere und beobachtet stolz die wunderbare, gesellschaftliche Verbreitung des Damensports.

Durch den Sport hat Sandra gelernt, mit Siegen und Niederlagen umzugehen und erkannte, was Teamfähigkeit und Durchhaltevermögen bedeuten. Sie erkennt die Chancen des Sports für Mädchen und Frauen und will dieses Potenzial zur gesellschaftlichen Norm bringen.

Bei der von ihrem Vater Peter-Michael Reichel gegründeten Sportagentur „Matchmaker“ begann die zweite Karriere der talentierten Sportlerin. Sandra Reichel engagiert sich für Damentennis, war weltweit die jüngste Turnierdirektorin und hat sich damit eine Männerdomäne erobert. Sie ist stolz, dass seit 2006 Männer und Frauen gleich hohe Preisgelder bekommen. Ihre Ideen und Intentionen konnte sie in Deutschland und Österreich perfekt ausleben, jedoch sieht sie große Vorbildwirkung in den skandinavischen Ländern, die perfekte Betreuungsangebote für Kinder bieten. „Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie ist eine Schlüsselfrage bei der Förderung von Frauen“, ist sie überzeugt.

2008 wurde Sandra Reichel von der UNESCO eingeladen, über die Gleichstellung der Frau im Sport zu referieren. In Linz organisiert sie das internationale Damen-Tennisturnier, das seit 2017 den Namen „Upper Austria Ladies Linz“ trägt. Sie managt die größte Frauensportveranstaltung Österreichs und holt die Crème de la Crème des Damentennis‘ nach Linz. Stars wie Serena Williams, Maria Scharapowa bis hin zu Angelique Kerber und Garbine Muguruza nahmen an diesem sportlichen Topevent teil.

Desweiteren organisiert die optimistische, weltoffene Reichel hochkarätige Diskussionsrunden im Rahmen der WTA-Turniere zum Thema Chancengleichheit von Männern und Frauen. Das Projekt „deuce“ beschäftigt sich mit der Gleichstellung der Geschlechter im Sport. „Ein wichtiges Ergebnis daraus ist die Erkenntnis, dass Bildung und Sport ein Schlüssel zu Gender Equality sind. „So werden Respekt und Anerkennung für sportliche Leistungen Frauen und Männern gleichermaßen zuteil“, berichtet Reichel. Sie plädiert für die Vorbildwirkung der ProfisportlerInnen.

Die Zukunft sieht Reichel weiblich und ist stolz auf die Frauenbewegungen der letzten Jahrzehnte. „Frau hat sich losgelöst vom Bild der niedlichen Hausfrau und dem treuen Anhängsel ihrer Männer. Das Verständnis bei den jungen Männern steigt signifikant und frau kann sich in ihren Rollen neu positionieren und stark werden“, blickt sie vertrauensvoll nach vorne.

„Ein wichtiges Ergebnis aus dem Projekt „deuce“ ist die Erkenntnis, dass Bildung und Sport ein Schlüssel zu Gender Equality sind.“

Name
Familie
Lieblingsort
Lebensmotto
Mein Ausgleich
Ich in drei Worten
Wenn ich einen Tag Frauenministerin wäre