UNIV. PROF. DR.IN

Birgit Feldbauer Durstmüller

Vorstand des Instituts für Controlling & Consulting & Universitätsprofessorin für Betriebswirtschaftslehre mit dem Schwerpunkt Controlling an der Johannes Kepler Universität Linz

Vielfalt nicht Uniformität – Univ. Prof.in Dr.in Birgit Feldbauer-Durstmüller gab sich nie mit einfachen Erfolgen zufrieden. Sie verfolgte immer mehrere Herausforderungen parallel: Bereits als Studentin der Betriebswirtschaft engagierte sie sich neben ihrem Studium in der Österreichischen Hochschülerschaft (ÖH). Ihre Habilitation schrieb die zweifache Mutter neben der Betreuung ihrer Kleinkinder.
Neben ihrer Professur für Betriebswirtschaftslehre und der Leitung des Instituts für Controlling & Consulting der JKU Linz, führte die Tochter eines Familienunternehmens über mehrere Jahre hinweg die Familiengeschäfte als Geschäftsführerin und studiert Fachtheologie.

Heute leitet Birgit Feldbauer-Durstmüller das Institut für Controlling & Consulting bereits erfolgreich seit 15 Jahren, ist in zahlreichen interdisziplinären Arbeitsgruppen engagiert und aktiv als ehrenamtliche Seelsorgerin in der Stiftspfarre Lambach. Power und vor allem viel Begeisterung treiben sie an. Mut und Rückhalt erhält und erhielt sie auf ihrem Weg von ihrem Elternhaus, ihrem Ehemann sowie ihren beiden Kindern.

Interview

Vielfalt nicht Uniformität – Univ. Prof.in Dr.in Birgit Feldbauer-Durstmüller gab sich nie mit einfachen Erfolgen zufrieden. Sie verfolgte immer mehrere Herausforderungen parallel: Bereits als Studentin der Betriebswirtschaft engagierte sie sich neben ihrem Studium in der Österreichischen Hochschülerschaft (ÖH). Ihre Habilitation schrieb die zweifache Mutter neben der Betreuung ihrer Kleinkinder. Neben ihrer Professur für Betriebswirtschaftslehre und der Leitung des Instituts für Controlling & Consulting der JKU Linz, führte die Tochter eines Familienunternehmens über mehrere Jahre hinweg die Familiengeschäfte als Geschäftsführerin und studiert Fachtheologie.

Heute leitet Birgit Feldbauer-Durstmüller das Institut für Controlling & Consulting bereits erfolgreich seit 15 Jahren, ist in zahlreichen interdisziplinären Arbeitsgruppen engagiert und aktiv als ehrenamtliche Seelsorgerin in der Stiftspfarre Lambach. Power und vor allem viel Begeisterung treiben sie an. Mut und Rückhalt erhält und erhielt sie auf ihrem Weg von ihrem Elternhaus, ihrem Ehemann sowie ihren beiden Kindern.

 

FRAGE MUTmacherinnen – Sie haben sich im Laufe Ihrer Karriere stark mit dem Themenbereich der Unternehmenssanierung auseinandergesetzt. Was macht diesen Bereich so spannend für Sie?

 Antwort Univ. Prof.in Dr.in Birgit Feldbauer-Durstmüller – Der Themenbereich ist zum einen aus der persönlichen Betroffenheit entstanden; im Zuge meiner Dissertation zum Thema „Krisenmanagement – Unternehmensfortführung im Konkurs“ verarbeitete ich die eigenen Erfahrungen wissenschaftlich. Zum anderen zeigte sich, dass dieser Bereich in der BWL zu wenig beachtet worden ist und daher ein spannendes Forschungsfeld darstellt. Am Institut sind sehr viele Abschlussarbeiten zu diesen Fragestellungen entstanden. Unsere wissenschaftliche Arbeit zeichnet sich durch die intensive Kooperation mit zahlreichen Experten aus der Insolvenzpraxis – angefangen bei den Gläubigerschutzverbänden bis zu den spezialisierten Beratern – aus. Vergangene und aktuelle Entwicklungen belegen auch die hohe Bedeutung dieses Themenbereiches für die Unternehmenspraxis.

 

 FRAGE MUTmacherinnen – Auch mit dem Bereich des Krisenmanagements haben Sie sich verstärkt beschäftigt. Wie managt Österreich, Ihrer Meinung nach, die Covid-19 Krise?

 Antwort Univ. Prof.in Dr.in Birgit Feldbauer-Durstmüller –  Im Vergleich zu den anderen Ländern hat Österreich auf den ersten Blick die gesundheitlichen Herausforderungen zu Beginn der Krise gut gemanagt. Viele der positiven und negativen Effekte können jetzt noch nicht fundiert beurteilt werden. Dies bedingt jetzt eine ganzheitlich ausgerichtete systematische Analyse der verschiedensten Faktoren, angefangen von der Übersterblichkeit, der wirtschaftlichen Rezession, der Arbeitslosigkeit bis zur  häuslichen Gewalt. Im Bildungsbereich verstärkt die Corona-Krise die Ungleichheiten zwischen den Schüler*innen. Nach den ersten Wochen ist ein differenzierter Diskurs, eine offene, sachliche  Kommunikation und regionale Differenzierung der Maßnahmen wesentlich. Zur Ankurbelung der Wirtschaft sind verstärkt ökologische Investitionsprojekte nötig um Umweltziele zu unterstützen und mittelfristig nachhaltiger zu handeln.

 

FRAGE MUTmacherinnen – Sie sind bereits seit 1989 im universitären Bereich tätig. Wie haben sich die Studenten-Generationen, Ihrer Ansicht nach, über die Jahrzehnte verändert?

 Antwort Univ. Prof.in Dr.in Birgit Feldbauer-Durstmüller –  Die früheren Studierendengenerationen waren aufgrund der mangelnden IT-Infrastruktur mehr auf Selbstorganisation angewiesen und wurden in wesentlich geringerem Ausmaß unterstützt als dies heute durch die Digitalisierung der Lehre üblich ist. Da viele Studierende, insbesondere in den Masterstudien, bereits berufstätig sind – auch durch erschwerte finanzielle Rahmenbedingungen -, verlagert sich das Interesse von der Universität zur laufenden Berufstätigkeit.

 

FRAGE MUTmacherinnen – Was war ihr wichtigster Karrieresprung?

 Antwort Univ. Prof.in Dr.in Birgit Feldbauer-Durstmüller – Die Berufung zur Universitätsprofessorin an der JKU Linz.

 

FRAGE MUTmacherinnen – Privat, was würden Sie als Ihren größten Erfolg oder schönstes Ereignis bezeichnen?

Antwort Univ. Prof.in Dr.in Birgit Feldbauer-Durstmüller – Die schönsten Ereignisse waren die Geburten meiner beiden Kinder. Meinen größten Erfolg sehe ich darin, dass mir die Vereinbarkeit von Familie und Beruf gut gelungen ist.

 

FRAGE MUTmacherinnen – Neben ihrer Tätigkeit an der Uni waren Sie auch im Unternehmensumfeld tätig. Was sind, Ihrer Erfahrung nach, die wesentlichen Unterschiede zwischen diesen beiden Tätigkeitsfeldern?

 Antwort Univ. Prof.in Dr.in Birgit Feldbauer-Durstmüller – Die Unterschiede betreffen einerseits die unsicheren Karriereperspektiven an Universitäten und andererseits die Organisationsformen. Mir macht es sehr viel Freude, junge Wissenschaftler*innen in ihrer Entwicklung zu fördern, was aber durch die universitären Arbeitsbedingungen sehr erschwert wird. Für eine wissenschaftliche Karriere an einer Universität benötigt der wissenschaftliche Nachwuchs sehr viel Frustrationstoleranz. Da nur eine begrenzte Zahl von Stellen an Universitäten vorhanden sind, die auch noch zeitlich befristet sind, besteht für junge Wissenschaftler*innen trotz ihrer hervorragenden wissenschaftlichen Leistungen das Risiko, dass sie keine Verlängerung ihrer befristeten Position erhalten.

 

FRAGE MUTmacherinnen – Als erfolgreiche Karrierefrau, was raten Sie Studentinnen, die ebenfalls Karriere machen wollen?

 Antwort Univ. Prof.in Dr.in Birgit Feldbauer-Durstmüller – Zielorientierung, Netzwerkbildung, Begeisterung

  

Name: Univ. Prof.in Dr.in Birgit Feldbauer-Durstmüller

Familienstatus: verheiratet, 1 Sohn (27), 1 Tochter (24)

Lieblingsessen: Spargel in vielen Variationen

 Mein Lebensmotto: „Wem viel geschenkt wurde, der sollte auch an andere zurückgeben.“

 Birgit Feldbauer-Durstmüller in drei Worten: Interdisziplinär, familiär, zielstrebig.

 Wenn ich einen Tag lang Frauenministerin wäre…- würde ich bei den teilzeitarbeitenden Frauen ansetzen und Rahmenbedingungen für Vollzeitarbeit fördern. Ich sehe den hohen Anteil von Teilzeitarbeit von Frauen als eine große Gefahr für Altersarmut und Abhängigkeit.

 

Name
Univ. Prof. Dr. Birgit Feldbauer-Durstmüller
Familie
verheiratet, 1 Sohn (27), 1 Tochter (24)
Lieblingsort
Lebensmotto
Wem viel geschenkt wurde, der sollte auch an andere zurückgeben.
Mein Ausgleich
Ich in drei Worten
Wenn ich einen Tag Frauenministerin wäre
würde ich bei den teilzeitarbeitenden Frauen ansetzen und Rahmenbedingungen für Vollzeitarbeit fördern. Ich sehe den hohen Anteil von Teilzeitarbeit von Frauen als eine große Gefahr für Altersarmut und Abhängigkeit.