Die Geschäftsführerin für die Bereiche Finanzen, Personal, Organisation und Pflege des Kepler Universitätsklinikums, Dr. Elgin Drda, sprudelt vor Tatendrang und Energie. Sie steht vor großen Aufgaben, denen sie mit großem Respekt und Sorgfalt begegnet: Sie ist mitverantwortlich, drei Krankenhausbetriebe zusammenzulegen und weiterzuentwickeln. Das bedeutet, einen großen Veränderungsprozess zu begleiten, der menschlich, organisatorisch und technisch fordert. Außerdem muss parallel der Betrieb der Krankenhäuser absolut reibungsfrei garantiert werden.
Sich für die Position der Geschäftsführerin zu bewerben sieht sie als ihre mutigste Entscheidung bisher an. „Denn die Aufgabe muss gelingen. Das ist mein Ansporn“, sagt Elgin Drda. Sie ist sich darüber im Klaren, dass hinter der Entscheidung eine konsequente Entwicklung steht. Vor ihrer Funktion als Geschäftsführerin war sie in vielen Bereichen und Projekten tätig, die sie in die jetzige Verantwortung hineinwachsen lassen haben.
Wesentlich dafür, sich etwas Großes zuzutrauen, ist für sie auch das persönliche Umfeld, in dem jemand aufwächst. „Es ist wichtig zu spüren, dass da jemand für einen da ist. Auch in schwierigen Zeiten“, meint Drda. Als ehemalige Leistungssportlerin hat sie außerdem früh gelernt, selbständig zu sein und sich Erfolg hart zu erarbeiten. Um erfolgreich zu sein, muss man lernen mit Niederlagen umzugehen, ergänzt sie. „Der Blick nach vorne ist wichtig, aufzustehen, weiterzumachen und immer an sich zu glauben“, fasst sie ihr Erfolgsrezept zusammen.
Der derzeitige Blick nach vorne gilt dem Bau des neuen Lehr- und Forschungsgebäudes für die Johannes Kepler Universität am Gelände des Med Campus. Dort soll die universitäre Ausbildung der nächsten Generationen an ÄrztInnen stattfinden. Mittlerweile sind mehr als die Hälfte der MedizinstudentInnen Frauen.
Auch jetzt schon ist der Frauenanteil am Kepler Universitätsklinikum mit 77 Prozent sehr hoch. Deshalb investiert das Kepler Universitätsklinikum auch stark in Einrichtungen wie Betriebskindergarten oder Tagesmütter, die die Vereinbarkeit von Beruf und Familie verbessern. In den kaufmännischen Bereichen zieht sich die weibliche Mehrheit bereits mit zwölf von 15 LeiterInnen bis in die oberste Ebene durch. In der medizinischen Leitung und im Forschungsbereich sieht Drda noch Aufholbedarf und hofft, mit entsprechenden Frauenförderprogrammen einiges zu bewegen. Sie ermutigt Frauen, sich auf leitende Stellen zu bewerben und sich kraftvoll zur Verantwortung zu bekennen.
Kraft schöpft Drda aus ihrem familiären Umfeld, sie liest gerne Biographien erfolgreicher Frauen. Besonders bemerkenswert findet sie die Biographie von Marion Dönhoff, einer ehemaligen Chefredakteurin der „Zeit“.
Entscheidend für ihren Erfolg sind ihre Verlässlichkeit, die Einstellung, mit Herzblut bei einer Aufgabe zu sein und korrekt und direkt zu kommunizieren. Für Tratsch ist kein Platz. Manchmal sei ihre Direktheit am Anfang schwierig für ihr Gegenüber, sagt sie. Diese Schwierigkeit dauert aber nur kurz. Rasch wird klar, dass genau diese Direktheit eine Stärke und eine hervorragende Basis für eine konstruktive und wertschätzende Zusammenarbeit ist.
Elgin Drda beherzigt zwei Grundregeln in ihrem Tun, die ihr Handeln gut zusammenfassen: „Hör immer zwei Seiten“ und „Gute Lösungen sind immer besser, als schnelle“. So erreicht sie eine hohe Akzeptanz der erarbeiteten Lösungen und kann diese auch immer fundiert begründe – gute Voraussetzungen für die erfolgreiche Weiterentwicklung des Kepler Universitätsklinikums. Diese Weiterentwicklung ist Elgin Drdas großes berufliches Ziel. Sie erwartet, dass der Aufbauprozess bald abgeschlossen ist, sie das Klinikum in „ruhigeres Gewässer“ führen und das Lehre- und Forschungsgebäude rechtzeitig 2021 in die Hände der Medizinischen Fakultät der JKU legen kann.