Angela Mair

Inhaberin und Leiterin des Tiergartens Walding

Interview

Wer mit Begeisterung seine Berufung lebt, meistert fast jede Herausforderung, ist Angela Mair überzeugt. Am Hof ihrer Eltern mit der Liebe zu Tieren aufgewachsen, lernte sie von klein auf den respektvollen Umgang mit Tieren. Immer wieder wurden Tiere „adoptiert“, gehegt und gepflegt. Jahre später erwarb Angela Mair zusammen mit ihren Eltern ein großes Anwesen in Walding, eingebettet in die schöne Mühlviertler Landschaft, einen idealen Platz für sie und ihre Tiere. Nach dem Tod ihrer Eltern vor knapp 30 Jahren übernahm Angela Mair die alleinige Verantwortung für diese anspruchsvolle Aufgabe.

Die Idee eines Tiergartens, der auch anderen Menschen Freude bereiten sollte, wurde nach und nach verwirklicht. Mit Unterstützung von Tierfreunden, ehrenamtlichen Helfern, Sponsoren, Partnern und viel eigener Arbeitskraft kamen im Laufe der Jahre viele Tiere wie Löwen, Kamele, Strauße, besondere Pferde und Ponys dazu. Mit Hingabe hat Mair in ihrem kleinen Paradies  zauberhafte  Blumeninseln angelegt um Besuchern, die vielleicht zu Hause keinen eigenen Garten haben, eine Freude zu machen.

Ein Lebenstraum erfüllte sich für Angela Mair, als sie das Elefantenhaus für zwei Elefanten eröffnen konnte. Beide wurden von Angelas Eltern gerettet und lebten in inniger Freundschaft zu Angela mehr als 40 Jahre im Tiergarten. „Leider haben sich meine Elefanten von dieser Welt schon verabschiedet. Dies bedeutet für mich persönlich, aber auch für den Tierpark einen großen Verlust.“

Der Tiergarten stellt sie täglich vor finanzielle und personelle Herausforderungen. Dazu braucht es viel MUT und Idealismus, doch die Freude mit den Tieren, ihre Liebe und ihr Vertrauen schenken ihr immer wieder die Kraft weiterzumachen.

Um als Ausflugsziel attraktiv zu bleiben, wurde zusammen mit Tierfreunden und Förderern als neues Projekt das „Bimbi-Land“ geplant. Es soll 2018 in der ehemaligen Elefantenfreianlage von Mary und Bimbi errichtet und eröffnet werden. Dort finden Kinder den Freiraum, Tieren hautnah zu begegnen, sie zu streicheln, zu riechen und zu spüren. Spielmöglichkeiten runden dieses ganzheitliche, mit allen Sinnen begreifbare Angebot ab. Schulen und Kindergärten können dort Kindern auf sinnvolle Weise Freude bereiten. Und die Freude der Kinder ist für Angela Mair der schönste Dank. „Das gegenseitige Vertrauen zwischen Tier und Mensch, die eigene Freude und die der Tiere bereichern mein Leben und das der Kinder ungemein.“, verrät Mair.

Diesen täglichen Herausforderungen ist Angela Mair nur gewachsen, weil sie durch und durch eine idealistische, begeisterungsfähige, natur-, kinder- und tierliebende Frau ist. Kraft schöpft sie aus der Schönheit des Augenblicks. Sie hat die Gabe, trotz aller Schwierigkeiten in allem das Besondere zu sehen. „Einen Sonnenaufgang zu betrachten, den Kaffee in meinem Rosengarten zu genießen, da draußen die Freiheit und die Verbindung mit dem Universum zu spüren, das lässt mich alle Mühen für den Moment vergessen.“ Und sie durfte erfahren: Egal was bisher passiert ist, es ist immer wieder von irgendwo Hilfe gekommen, sei es nach dem Tod ihrer Eltern oder nach einem Sturm, der viele Bäume gefällt hat.

„Probleme kann man loslassen, man muss es nur wollen und das Gottvertrauen bewahren, dass es immer wieder weitergeht. Wir müssen ja auch geliebte Menschen und Tiere verabschieden.  Loslassen gehört zum Leben. Was es braucht, ist mehr Demut vor dem Leben, Zufriedenheit und Dankbarkeit für das, was ist.“, ermutigt sie.

Angela Mair wünscht sich für Frauen, dass sie Zeit finden, ihren Kindern die Geborgenheit zu geben, die sie brauchen, Zeit einfach nur zu sein, nicht alles für die Karriere zu opfern. Was sie tun, sollen sie mit Freude und Liebe gestalten, denn „was am Ende des Lebens bleibt, ist was man gibt und nicht was man hat.“

Name
Familie
Lieblingsort
Lebensmotto
Mein Ausgleich
Ich in drei Worten
Wenn ich einen Tag Frauenministerin wäre