Dr.in

Sabine Breitwieser

internationale Kunstmanagerin, ehemalige Museumsdirektorin

Interview

Die aus Wels stammende Sabine Breitwieser ist eine international tätige Kuratorin und war bis 5 Jahre Museumsleiterin / Direktorin des Museum der Moderne Salzburg antrat.

Von 2010 bis 2013 war sie Chefkuratorin für Medien- und Performancekunst am Museum of Modern Art in New York, von 1988 bis 2007 Gründungsdirektorin und leitende Kuratorin der Generali Foundation in Wien. Parallel dazu war sie von 2004 bis 2013 im Vorstand von CIMAM, dem International Committee of ICOM for Museums and Collections of Modern Art, die letzten drei Jahre diente sie als Secretary und Treasurer. Sabine Breitwieser ist Mitglied zahlreicher weiterer beruflicher Fachorganisationen, wie AICA (Association Internationale des Critiques d’Art) und CAA (Contemporary Arts Alliance) sowie korrespondierendes Mitglied der Secession in Wien. Sie war Researcher/Ko-Kuratorin der International 04. Liverpool Biennial 2004. Im Jahre 2012 wurde ihr in New York der „Yoko Ono Lennon Courage Award“ verliehen. 2015 war sie Jurymitglied der 56. Biennale di Venezia.

Für die Generali Foundation in Wien entwickelte Breitwieser ein international viel beachtetes Programm und baute eine Sammlung mit mehr als 2.000 Werken auf. Unter ihrer Leitung wurde auch das 1995 eröffnete Museumsgebäude der Generali Foundation geplant und errichtet.

Sabine Breitwieser hat zahlreiche Texte über zeitgenössische Kunst und Museumsmanagement veröffentlicht. Die von ihr herausgegebene Publikation zu Carolee Schneemann, Kinetische Malerei gilt mittlerweile als Standardwerk und wurde 2017 von der New York Times als eines der besten Kunstbücher genannt. Zusätzlich verfolgt Sabine Breitwieser eine rege Vortrags- und Unterrichtstätigkeit, zuletzt 2012 als Regent Lecturer an der University of California in Berkeley, USA.

Am Museum der Moderne Salzburg führte sie erfolgreich eine Neupositionierung des Hauses mit einem multidisziplinären und hochkarätigen Programm durch. Sie etablierte dort eine Serie mit rotierenden Sammlungsausstellungen in Partnerschaft mit der Sammlung der Generali Foundation, seit 2014 Dauerleihgabe am Museum der Moderne Salzburg. Mit der Renovierung des Rupertinums und Einrichtung des Generali Foundation Studienzentrums im Jahr 2016 sowie der Eröffnung des neuen Kunstdepots im darauffolgenden Jahr wurde unter ihrer Leitung die Infrastruktur des Museums erheblich modernisiert. Auch etablierte sie das Museum der Moderne Salzburg als das Kompetenzzentrum für Fotografie in Österreich und trug während ihrer fünfjährigen Direktion insgesamt zu einer erheblichen Aufwertung des Museums bei.

In den großen Etappen ihrer beruflichen Stationen lernte Breitwieser, die als beständig, weltoffen und begeisterungsfähig gilt, mutig zu ihren Entscheidungen zu stehen, gegen Einflussnahmen standhaft zu bleiben, sich und ihren Ideen treu zu bleiben. Ihre langjährige Lebensbeziehung ist ein fester Anker bei täglichen Herausforderungen und im turbulenten Kunstgeschehen.

In ihrem Kolleginnenkreis an Kunst- und Kulturinstitutionen sieht Breitwieser viele Frauen am internationalen Parkett, die ihre Kinder bereits sehr früh zur Tagesbetreuung in Kinderkrippen  geben und daher ganztags arbeiten können. In Österreich beobachtet sie die gesellschaftspolitische Motivation zum Zuhausebleiben, woraus allerdings die prekäre Situation resultiert, dass sich Frauen zu wenig zutrauen, finanziell schlechter gestellt sind als Männer und längerfristig wieder schwieriger ins Berufsleben zurückkehren.

Für die Stärkung des Selbstvertrauens empfiehlt Sabine Breitweiser Supervision und Coachings anzunehmen, weiters unterstützenden Netzwerken auf verschiedenen Ebenen beizutreten. Selber ist sie seit Jahren Mentorin in globalen Netzwerken. “Frauen sind selber oft ihr größter Feind. Selbstbewusstsein lässt sich durch persönlichen Austausch, Reisen und Zuspruch aufbauen, um zu sehen, wo man sich selber verortet und wachsen kann.”

Name
Familie
Lieblingsort
Lebensmotto
Mein Ausgleich
Ich in drei Worten
Wenn ich einen Tag Frauenministerin wäre