Erika Baudisch

Gründerin und ehemalige Geschäftsführerin Hänsel & Gretel Braut- und Abendmoden Gunskirchen, Linz, Wels; Internationaler Brautmode Award 2003, Brautmode Award 2004 (schönster Brautsalon Mitteleuropas), Goldene Verdienstmedaille Gemeinde Gunskirchen (2005) Austrian Wedding Award 2019 für ihr Lebenswerk


*1949 – †2021

Interview

Für Erika Baudisch wurde ein Märchen wahr, als sie im Alter von 32 Jahren aus dem Nichts heraus ihr eigenes Unternehmen gegründet hat. Mit Mut, Fleiß, Risikobereitschaft und einem Riecher für die richtigen Entscheidungen hat die Handelsschulabsolventin es geschafft, sich vom kleinen Second Hand Laden zum international renommierten und in Österreich führenden Brautsalon zu entwickeln. Besonders dankbar war sie ihrem Mann, der sie trotz eigener Karriere all die Jahre begleitet und vor allem bei Ausstellungen unterstützte. Denn es war nicht immer leicht, Familie und Unternehmensentwicklung unter einen Hut zu bringen.

Hürden gab es kaum, da sie ihren Weg in kleinen Schritten gegangen ist. Sie hat sich nie zu weit rausgelehnt, es ist eher so nebenbei passiert, neben den Kindern, Haus und Garten. Zugute kam ihr dabei auch, dass sie keine Arbeit gescheut und selbst angepackt hat, wo es notwendig war. Ihre Leitmotive waren stets Innovation, Inspiration und Motivation.

Den allergrößten Mut hat die ehrgeizige Unternehmerin bewiesen, als sie in den Jahren 2001/2002 den neuen Salon auf die grüne Wiese gestellt hat. Die Mühen waren vergleichbar mit den Anstrengungen der Gipfelbesteigung des 5.895 Meter hohen Kilimanscharo im Jahr 2009 und die Freuden über den Erfolg gaben der sportlichen, dreifachen Mutter recht.

Für Frauen in der Arbeitswelt sah Baudisch im europäischen Vergleich sehr gute Chancen. Leider trauen sich viele Frauen immer noch viel zu wenig zu, obwohl sie ausreichend Potenzial haben. Sie wollte diese Frauen ermutigen, an sich zu glauben, ein überschaubares Risiko einzugehen, an ihrem Selbstwert zu arbeiten und Netzwerke zu nutzen. Sie selbst hat von der Jungen Wirtschaft und später vom Netzwerk Frau in der Wirtschaft sehr profitiert. Als klare Tendenz in Richtung mehr Selbstständigkeit und mehr Unabhängigkeit der Frauen ist das Streben nach guter Ausbildung, Sprachkenntnissen und nach Möglichkeit Auslandserfahrung erkennbar. Diese Bausteine und das nötige Durchhaltevermögen können auf direktem Weg zu Top Jobs und damit zu einem selbstbestimmten Leben führen.

Die vielseitig interessierte Powerfrau stand ihrer Tochter nach Übergabe des Unternehmens im Jahr 2009 noch zwei Jahre als Konsulentin zur Seite, bevor sie sich nach neuen, sinnstiftenden Aufgaben umgeschaut hat. Sie absolvierte eine Ausbildung zur Demenztrainerin und arbeitete in einer ganz anderen Welt weiter. Bei Hausbesuchen machte sie mit Demenzkranken Gehirntraining und entlastet somit auch deren Angehörige im Alltag. Das ihr innewohnende gute Gespür für Menschen und ihre Kontaktfreudigkeit, die ihr schon im Handel zu beispiellosen Erfolgen verholfen hatte, zeigte sie auch in ihrem sozialen Tun positive Wirkung.

 

Name
Familie
Lieblingsort
Lebensmotto
Mein Ausgleich
Ich in drei Worten
Wenn ich einen Tag Frauenministerin wäre