Gabriele Hofer-Stelzhammer, MAS

Stellvertretende Direktorin des Bildungshauses Schloss Puchberg, Präsidentin Soroptimist International Club Eferding, Stellvertretende Vorstandsobfrau Verein Kern- und Gedenkort Schloss Hartheim, Vorsitzende Verein ZOE Linz

Geschichte

Seit elf Jahren ist die ausgebildete Montessori-Volks- und Sonderschullehrerin mit Diplom für Sprachheilpädagogik stellvertretende Direktorin und Bildungsreferentin für Pädagogik, Psychologie, Gesundheit und Teilbereiche der Kunst und zeichnet darüber hinaus als Qualitätsbeauftragte verantwortlich für die Einhaltung der ISO 9001 Norm.

Für sie waren und sind immer die Erfahrungen wichtig, bei denen die eigene Selbstwirksamkeit spürbar wird.  „Wenn aus Ideen konkrete Projekte werden, die man mit Mut und Energie umsetzt, stärkt das das Vertrauen ins eigene Tun‘“, so Hofer-Stelzhammer, die sich ihre Kraft bei der Familie, im Glauben und beim Sport holt. Bei ihrer Arbeit im Bildungshaus Schloss Puchberg kann sie Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens mit engagierten Menschen vernetzten – wie sie es u.a. auch bei den Eferdinger Soroptimistinnen praktiziert –  und so konkrete Projekte einfädeln.

„Sei was du bist – gib was du hast“ – dieses Zitat von Rose Ausländer hat sich die sympathische Bäckerstochter aus Alkoven auf den Leib geschrieben. Sich selbst treu zu bleiben und die eigene Meinung entgegen dem Mainstream zu vertreten, erfordert MUT und Kraft. „Es ist aus meiner Sicht allerdings der einzig richtige Weg“, ermutigt sie.

Hofer-Stelzhammer hat immer mehr getan, als vordergründig von ihr verlangt wurde. So hat sie neben Arbeit und fünfköpfiger Familie auch ehrenamtliches Engagement gezeigt und sich für Menschen eingesetzt, die ein schweres Schicksal haben. Rückblickend hat sich jeder Einsatz gelohnt und als richtig herausgestellt.

Auf das Selbstvertrauen der Frau angesprochen bedauert Hofer-Stelzhammer, die sich selbst als einfühlsam und beherzt beschreibt, dass Frauen noch immer auf Figur und Aussehen reduziert werden. Sie rät jedoch zur Stärkung der inneren Werte und Haltungen, wie beispielsweise stabile Beziehungen oder die Erfahrung von Kompetenz im beruflichen und privaten Umfeld. Selbstwertgefühl ist nichts Statisches. Es kann je nach Lebenslage und Lebenssituation  schwanken. Das sollte Frauen nicht entmutigen! Wie sie nun den Zusammenhang zwischen Selbstvertrauen und Gleichberechtigung der Frauen sieht, veranschaulicht Hofer-Stelzhammer am Beispiel der nordeuropäischen Länder Da haben Frauen einen höheren Selbstwert und beruflich wesentlich mehr Chancen, als hierzulande. Interessanterweise schneiden Kinder in diesen Ländern auch bei den PISA-Studien weit besser ab.

An ihren Kindern sieht sie heute, dass Frauen mehr auf Selbstbestimmung und gerechte Aufteilung der Hausarbeit drängen. Sie kommen durch gute Ausbildung später in die Arbeitswelt, bekommen ihre Kinder ganz bewusst in ihren 30-igern, lassen sich damit nicht auf ihre  Mutterschaft reduzieren und steigen bald wieder erfolgreich in den Beruf ein. Hofer-Stelzhammer ruft dazu auf, sich solidarisch für die Frauen einzusetzen, die von der stillen Frauenarmut in der Pension betroffen sind.

Eines ihrer Lebensziele ist vor kurzem geplatzt. Ihre Bewerbung für eine Leitungsposition in Puchberg wurde abgelehnt, vermutlich mitunter, weil sie eine Frau ist. Aus dieser schmerzlichen Erfahrung weiß die Meisterin im Lösen von schwierigen Aufgaben, dass Aufstehen noch wichtiger ist als Hinfallen. Neuer Lebensmut und ein klarer Blick nach vorne eröffnen neue Perspektiven. Sie weiß, wie schwer es ist, nach einer Niederlage wieder aufzustehen und die Krone zu richten und bleibt weiterhin offen für eine neue Führungsaufgabe.

„Gutes tun, fröhlich sein und die Spatzen pfeifen lassen!“ – in diesem Sinne möchte Gabriele Hofer-Stelzhammer, ganz nach Don Bosco, ihren Humor auch in schwierigen Lebenslagen nicht verlieren. Sie plädiert dafür, dass wir nicht perfekt sein müssen, sondern getrost auch einmal humorvoll über kleine Schwächen hinwegsehen und herzhaft lachen dürfen, wenn uns ein kleines Missgeschick passiert. Das bringt uns in Distanz zu uns selbst und hilft, uns nicht immer allzu ernst zu nehmen.