Gabriele Wild-Obermayr

Biobäuerin

Interview

Hineingeboren in eine Familie von Gemüsebauern in Pupping bei Eferding wurde Gabi Wild-Obermayr die Liebe zum Gemüse quasi in die Wiege gelegt, denn ihre Mutter erzählte, dass sie Gabi bereits im Kinderwagen mit aufs Feld genommen hat, um dort arbeiten zu können. Ihren ersten kleinen Gemüsegarten legte Gabi bereits als Kind unter einem Nussbaum an. Von klein auf hatte sie ein sehr positives Bild vom Gemüsebau und der damit verbundenen Arbeit. Ein Novum für diese Familie und Gegend war auch, dass es bereits seit 100 Jahren eine Direktvermarktung gab.

Nach der Ausbildung an einer Hauswirtschaftsschule und im Feld- und Gemüsebau gründete Gabi Wild-Obermayr im Ort die Arbeitsgruppe „Junger Gemüsebau“ (später wurde sie Obfrau der oberösterreichischen Obst- und Gemüsebauern) und wurde in dieser Männerdomäne als Frau rasch akzeptiert. Sie überzeugte durch Kompetenz und Leistung.

Die Heirat auf einen Bauernhof in Niederneukirchen bei St. Florian stellte die hochaktive, kreative Bäuerin vor die nächste Herausforderung. Der hier übliche Ackerbau mit Getreide und Rüben machte Gabi Wild-Obermayr in ihrer Seele nicht wirklich glücklich. Nachdem sie mit ihrem Mann einige Anbauvarianten ausprobiert hatte, teilten sich die beiden die Flächen auf – Gemüse in der Ebene für Gabi, die Hanglagen mit Obstbäumen für Klaus – damit war die Weiterentwicklung gelungen. „Man darf sich nicht aufhalten lassen, auch wenn damals einige Leute meinten, wir hätten einen Vogel!“, ermutigt sie.

Als kontaktfreudige und kommunikative Person fehlte Gabi Wild-Obermayr aber der direkte Kontakt zu ihren Endverbrauchern, daher bestand der logische nächste Schritt in einem Hofladen: „Es ist schön zu sehen, wie junge Familien wieder bewusster und gesünder leben möchten. In persönlichen Gesprächen kann ich viel vermitteln, Tipps und Verwertungsmöglichkeiten mit auf den Weg geben. Hier ist gerade viel in Bewegung.“

Als ehemalige Leiterin der Landjugend und als Vizebürgermeisterin von Pupping war sie häufig Anlaufstelle für die Sorgen und Nöte ihrer Mitmenschen. Seminar-Erfahrungen (wie NLP) halfen ihr, wenn es schwierig wurde. Ein wichtiger Glaubenssatz begleitet sie seit jeher und gibt ihr Motivation und Kraft: „Ich bin einmalig – ich schaffe das!“ Gabi‘s Mann sagt über sie, dass sie ehrgeizig, kraftvoll und eine starke Persönlichkeit sei. „Es gibt nichts Schöneres, als das zu tun, wofür man geboren ist“, gibt sie Frauen gerne mit auf den Weg. Dazu gehört Selbsterkenntnis. Wer seine Talente kennt, kann darauf aufbauen und sie in die Welt bringen.

„Egal, ob Ihr es alleine oder gemeinsam macht, verbindet euch mit Menschen, die positiv denken und Chancen anstelle von Hürden sehen“, ermutigt die aktive Netzwerkerin, die überzeugt davon ist, dass wir in Österreich den Segen haben, alles tun zu dürfen, was wir wollen“.

 

 

Name
Familie
Lieblingsort
Lebensmotto
Mein Ausgleich
Ich in drei Worten
Wenn ich einen Tag Frauenministerin wäre