MAG.A

Maria Mayr

Leiterin des Modeunternehmens Fussl Modestraße

Interview

“Richte die Augen auf die Sterne und behalte die Füße am Boden”, nach diesem Motto von Theodor Roosevelt pflegt Maria Mayr ihr Leben auszurichten. 

Die vierfache Mutter studierte Romanistik und Geografie und ist langjährige Chefin des Modeunternehmens Fussl, des einzigen österreichischen Familienbetriebes in der Bekleidungsbranche. Dieser Betrieb hat sich unter ihrer Leitung positiv entwickelt und in der Bonität alle anderen Textilunternehmen Österreichs hinter sich gelassen. Mittlerweile arbeiten 1400 Angestellte in Österreich und Bayern in mehr als 140 Filialen.

Maria Mayr, selber bestens mit den Problemen und Herausforderungen einer arbeitenden Mutter vertraut, sieht es als wichtig an, Frauen im Handel eine freie Zeiteinteilung als Teilzeitkräfte zu ermöglichen. Dadurch entsteht für die jeweilige Filiale und und die Familien der Angestellten eine Win-Win-Situation. In der Modebranche darf man keinesfalls die Bodenhaftung verlieren. Mayrs Vorteil als Österreicherin ist, dass sie den Markt und die Bedürfnisse sowie die vorgegebenen Rahmenbedingungen besser kennt, als internationale Designer. Ihre DesignerInnen hat sie selber im Haus und Reisen nach Italien, in ihr Lieblingsland, gewähren stets neue Impressionen und Ideen.

Nordische Länder, wie zum Beispiel Dänemark, sind für Maria Mayr in Bezug auf Chancengleichheit zwischen Männern und Frauen ein Vorbild. Essenziell für berufliches Vorankommen hält sie auch starke Familienverbände im Hintergrund, die sich wie selbstverständlich um die Kinder kümmern.

Die Managerin wurde nicht gefragt, ob sie ins Familienunternehmen einsteigen möchte, es war einfach eine Tatsache und schlussendlich war es der richtige Weg für sie. Wichtig sind ihr stetige Herausforderungen, an denen sie wachsen kann. Dieses Leitbild gibt sie auch ihren vier Kindern mit.

Frauen ermutigt sie,  „Stärken zu stärken und Schwächen zu schwächen” und betont, dass es „immer darum geht, Energien richtig einzusetzen, nicht einen zu großen Perfektionismus zu erzwingen.” Man sollte sich darauf konzentrieren, was im Moment das Wichtigste ist, dann komme der Erfolg auch schneller, meint sie. Die Idee, sich auf mehrere Dinge gleichzeitig konzentrieren zu können, die berühmte Multi-Taskingfähigkeit der Frauen, hält sie für eine Vorstellung, die nur vom Wesentlichen ablenke. Dass die Gesellschaft es sich nicht leisten kann, die Kraft der Frauen auf der Strecke zu lassen, stimmt Mayr optimistisch.

Sich selber beschreibt sie als impulsiv, emotional, ehrgeizig und nicht nachtragend. Allerdings müsse sie auch immer recht haben, lacht die Geschäftsführerin. Sie entscheide im Beruf stets selber, wenn auch auf Basis der eingeholten Meinungen. Diese brauche sie einfach zum Schärfen ihrer eigenen Position. Für die Zukunft wünscht sie sich, ihr Leben in ruhigere Bahnen zu lenken als dies in den letzten 20 Jahren möglich war und mehr an Kultur und Kunst zu erleben.

“Ohne Begeisterung ist noch nie etwas Großes geschaffen worden. Deshalb soll man nichts Halbherziges machen.”

 

Name
Familie
Lieblingsort
Lebensmotto
Mein Ausgleich
Ich in drei Worten
Wenn ich einen Tag Frauenministerin wäre