Seit 2012 ist Brandstätter Rektorin der Anton Bruckner Privatuniversität für Musik, Schauspiel und Tanz in Linz. Zu Beginn stand die Übersiedlung der Bruckneruniversität in einen Neubau im Fokus und die damit einhergehende Neuausrichtung der Universität im Sinne der Profilierung der Studienangebote und der vielfältigen Nutzung der nun optimierten technischen Ausstattung.
In ihrer zweiten Amtszeit ab Herbst 2017 setzt sie sich für die Weiterentwicklung der Bruckneruniversität und damit für den Ausbau der nationalen und internationalen Kooperationen, die Vernetzung mit Kultur- und Bildungsinstitutionen in der Region sowie für die Einführung eines Promotionsstudiums ein.
Ursula Brandstätter studierte Musik, Französisch und Instrumentalpädagogik Klavier in Wien. Daraufhin absolvierte sie das Promotionsstudium im Fach Musikpädagogik an der Hochschule der Künste in Berlin. Vielfältige berufliche Tätigkeiten folgten. 2002 wurde sie als Professorin an die Universität der Künste nach Berlin berufen. Sie engagierte sich kontinuierlich neben ihrer Lehr- und Forschungsarbeit auch in der Hochschulentwicklung. Aus diesem Interesse heraus erwarb sie noch einen Masterabschluss im Bereich “Organisationsentwicklung in Dienstleistungsunternehmen”. Dadurch steht nun ihr Schaffens- und Aktionsradius auf drei Säulen: der Kunst, der Wissenschaft und dem Management.
Als Wissenschaftlerin und Autorin hat sie vor allem im Bereich kunstspartenübergreifender Themen sowie in Zusammenhang mit ästhetischen Fragestellungen bedeutende Publikationen veröffentlicht. Die Schwerpunkte in ihren Arbeiten bilden die Musik, die Sprache, die bildende Kunst und der Körper.
Ursula Brandstätter verfolgt innerhalb bestimmter Aufgaben ihre Ziele, bleibt dabei aber für Unerwartetes offen. „Da es im Leben immer unvorhergesehene Kurven und Knicke gibt, muss man auch flexibel bleiben”, weiß sie. Sie hat durch ihre Neugier für Neues und Herausforderndes und die darin innewohnende Begeisterung einen sehr breiten Horizont erhalten und wesentliche Stationen im Leben intensiv kennengelernt.
Ihre 30jährige Ehe empfindet Brandstätter als größten Glücksfall ihres Lebens. Hier entfaltet sich der Wunsch nach Kontinuität. Sie kann sich beruflich ausleben in den Bereichen der Kunst, Kultur und Musik. „Mein Herz schlägt einfach in der Kunst”, betont sie. Jedoch möchte sie immer über die einzelnen Disziplinen hinaus wirken und verknüpfen.
In ihrem Leben zeigen sich einerseits Brüche, andererseits auch Kontinuitäten. Wichtig ist ihr, über die Grenzen zu schreiten, Horizonte zu erweitern, zu vermitteln und Perspektiven zu wechseln.
Vermitteln muss man allerdings in einer einfachen Sprache, ist sie überzeugt, „damit Brücken in alle Richtungen gebaut werden, das Verständnis erweitert und jeder einen Zugang zu den verschieden Bereichen bekommen kann.”
Im Hinblick auf die Leitung einer Institution spricht Brandstätter von zwei Aspekten: “Zum einen ist es wichtig, klar und konsequent seine Ziele zu verfolgen, gleichzeitig aber auch Dinge entwickeln zu lassen und diese Balance stetig zu beobachten.”
Eine Schlüsselerfahrung in ihrem Leben war ein halbes Jahr Auszeit vom Beruf, ohne Gehalt und ohne E-Mails, reisend den Alltag an andere Plätze zu verlegen.
„Denn ein Zuviel an Engagement bindet eine Person an hunderte verschiedene Beziehungen, da ist es von Zeit zu Zeit wichtig, herauszutreten und Abstand zu gewinnen.“ Zwei Monate nach dieser Auszeit hat sie sich entschlossen, sich für eine Leitungsfunktion zu bewerben.
“Es ist wichtig genau zu wissen, wofür ich brenne, denn da liegt die Energie!”